Driver Review

Der PlayStation Titel Driver war ein etwas anderer Versuch an das Genre Rennspiel heranzugehen. Seltsamerweise schaffte es das verkorkste Erstgeborene sogar, eine Serie hervorzubringen, auch wenn es sich hier um ein sehr gewöhnungsbedürftiges Rennspiel handelt…

driverfront

Titel: Driver
System: PlayStation 1
Genre: Rennspiel
Erscheinungsjahr: 1999
Entwickler: Reflections (heute Ubisoft)
Durchgespielt in 5 Stunden Spielzeit

Story: 3/10
Als cooler Undercoverpolizist nimmt man in Driver zahlreiche Aufträge an, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Fahre von A nach B, bringe eine story-irrelevante Person von A nach B, fahre nach A und entkomme dabei dem Verfolger, versteck dich bei A und warte auf einen Gegner und natürlich fahre von A nach B. Alles um seinen Ruf im Untergrund zu steigern. Zugegeben, man kann nicht viel mehr aus einem Gangster-Rennspiel machen, in dem man seinen Wagen nicht verlassen kann, aber wenigstens ein Bisschen mehr Story und ausgefeiltere Charaktere kann man doch wirklich vorraussetzen. Bei Driver ist davon leider keine Spur. Da es aber im Genre Rennspiel schwer ist, eine ausgefeilte Story umzusetzen, gibt es trotzdem drei Gnadenpunkte.

Gameplay: 3/10
Das Gameplay lässt sich mit einem Wort beschreiben: Monotonie. Im ersten Level (Tutorial?) ist der Fahrer mit seinem Wagen in einer Tiefgarage unterwegs, um die nötigsten Aktionen wie Einparken und U-Turn zu erlernen. Die Zeit ist dabei so kanpp bemessen, dass ich bereits für diese erste „Mission“ Unmengen an Versuchen brauchte. Die Steuerung ist alles andere als anfängerfreundlich, aber wenn der Keller erstmal überstanden ist reicht die X-Taste im weiteren Spielverlauf vollkommen aus, um die Story abzuschließen. Obwohl die Umgebungen recht GTA-like aufgebaut sind, kann man den Wagen nicht verlassen, um bei Beschädigungen kurzerhand einen anderen zu knacken. Ich habe mich immer gefragt, aus welchem Grund der coole Gangster seinen Wagen nie verlässt. Eingebautes Hämorrhidenkissen? Tageslichtallergie? Wir werden es nie erfahren … Immerhin drei verschiedene Endszenen warten angeblich auf den jenigen, der dieses Spiel mehrmals durchspielen will. Ich selbst habe es nur ein mal durchgespielt und ein langweiliges und absehbares Ende bekommen. Spoiler: Der tolle Undercovercop hat keine Lust mehr auf seinen Job und rast mit seinem Wagen einfach mal ’ne Runde auf den Highway… Wer das Game öfter durch hatte und ein anderes Ende erspielt hat, der darf dieses in die Comments spoilern!

Grafik: 4/10
Ein grafisch fuer 1999 unterdurchschnittlicher Titel. Neben der schwachen Auflösung kann man allerdings kaum Kritikpunkte finden – an sich sind die Wagen stimmig und auch die Umgebung wurde gut umgesetzt. Die Städte im Spiel sind teilweise sogar nah am Original und haben einen gewissen Wiederzuerkennungswert. Wäre das Game etwas eher erschienen, wären hier mehr Punkte zu holen gewesen, da einfach kaum negative Aspekte auffallen. Mit zeitgleich erschienenen PlayStation-Titeln kann das Spiel aber schlichtweg nicht mithalten.

Fazit:
Wenn man sich durch das erste Level geschlagen hat, spielt sich Driver im großen und ganzen flüssig. Die ausgesprochen monotonen Missionen sind nicht allzu schwer wenn man sich erst an den Stil gewöhnt hat und etwas vorsichtiger fährt – immerhin kann man nicht wie in vergleichbaren Titeln einfach den Wagen wechseln wenn der Motor Feuer fängt. Die Grafik ist auf jeden Fall erträglich und das Leveldesign bringt einen gewissen Charme mit sich. Einzig die Story ist so dermaßen flach, dass die Motivation für ein erneutes Durchspielen nach dem schwachen Ende wirklich bei Null liegt. Wer jedoch auf niveaulose amerikanische Polizeigeschichten mit absehbarem Ende steht, für den ist Driver wahrscheinlich genau das richtige Spiel.

TL;DNR: Driver ist und bleibt nun billig. Billige Grafik, billige Story, billiges Gameplay. Driver wäre gerne GTA, ist es aber nicht.