Final Fantasy 6 Review

Der sechste Teil der Final Fantasy Reihe ist ein storygeladenes Japano-Rollenspiel der Extraklasse. Stimmig und mitreißend entführt es den Spieler in eine der schönsten Fantasywelten der Videospielgeschichte. Im Review nehme ich mir das Remake für Sonys PlayStation zur Brust.

ff6front

Titel: Final Fantasy 6
System: PlayStation 1
Genre: Rollenspiel
Erscheinungsjahr: 1999
Entwickler: Squaresoft
Durchgespielt in 38 Stunden Spielzeit

Story: 9/10
Die Story des sechsten Final Fantasy Spiels ist vom Anfang bis zum Ende packend, spannend und gut durchdacht. Der Spieler findet sich in einem Setting wieder, in dem die Welt durch Magie stark zerrüttet wurde. Das Imperium kontrolliert scheinbar alle Städte und Dörfer oder unterwirft gerade die letzten Widerständler. Der Spieler startet mit dem Charakter Terra, der letzten bekannten Magierin, und soll das schneebedeckte Dorf Narshee im Namen des Imperiums unterwerfen. Doch als im Dorf ein uralter Esper entdeckt wird kommt es zu unvorhergesehenen Ereignissen. Terra lernt Locke, einen einheimischen Dieb (oder Schatzjäger, wie er sich selbst betitelt) kennen und flüchtet mit ihm vor den imperialen Streitkräften, nachdem sie sich dem Widerstand angeschlossen hat. Mehr oder minder durch Zufall entwickelt sich die Story jedoch rasant weiter und die Beiden werden immer tiefer in den Kampf gegen das Imperium verstrickt. Schnell schließen sich neue Teammitglieder an und die Abenteuer werden immer gefährlicher, bis plötzlich das Unvorhersehbare geschieht – aber hier sie nicht zu viel gespoilert, denn die Story von Final Fantasy 6 sollte jeder Fan des RPG-Genres selbst erleben!

Gameplay: 8/10
Das Gameplay unterscheidet sich in vielen Aspekten stark von dem seiner Vorgänger. Charaktere können in FF6 Esper (Bestia) wie Items anlegen. Nach den Kämpfen bekommen diese dann spezielle Lernpunkte, durch die sie die verschiedenen Zauber des Spiels erlernen. Fast jeder der zahlreichen Charaktere hat im späteren Spielverlauf die Chance, sämtliche Zauber zu erlernen. Die angelegte Esper kann darüberhinaus im Kampf beschworen werden, um dem aktiven Team aus vier Charakteren zu helfen. Neben den Befehlen Magie (inklusive angelegter Esper) hat jeder Charakter noch ein Spezialkommando (beispielsweise Klauen oder Werfen), sowie die klassischen Befehle Angriff und Items. Auch neu: Jeder Charakter kann zwei sogenannte „Reliqs“ tragen, die individuelle Veränderungen mit sich bringen. So kann durch ein Reliq eine Einhandwaffe mit beiden Händen getragen werden, um mehr Schaden zu machen, der Befehl Klauen wird zu Rauben oder der Charakter wird immun gegen einige negative Statuseffekte. Natürlich können die Charaktere im normalen Equippmodus wie immer Rüstungen und Waffen angelegt bekommen, die mit dem Spielfortschritt immer mächtiger werden. Außerhalb des Kampfes bewegt sich der Spieler mit seinem Team in einer Fantasy-Umgebung mit 2D-Hintergründen oder zur Navigation auf einer minimierten Weltkarte. Betritt man auf der Weltkarten-Ansicht einen Ort, wechselt die Grafik wieder und der Spieler findet sich in einer proportionalen Umgebung wieder. Die Reise auf dieser Orientierungskarte kann durch Chocobos und Luftschiffe beschleunigt werden. Außerdem kann das Spiel hier jederzeit gespeichert werden, wofür sonst Speicherpunkte in Städten oder Dungeons gefunden werden müssen. Die vielen unterschiedlichen Charaktere und Bosse, die neuen Equippmöglichkeiten, die zahlreichen Secrets (unter anderem mehrere geheime Charaktere) und das Active Time Battle Prinzip machen das Gameplay im Bereich RPG fortschrittlicher und komfortabler als zuvor und bieten die Grundlage für viele Folgetitel.

Grafik: 3/10
Die Grafik von Final Fantasy 6 war auf dem Super Nintendo Entertainment System ungeschlagen. Die bewegten Hintergründe, die Animationen, die Charaktere: Die Darstellung auf der alten Konsole war alles in allem einfach nicht mehr zu verbessern. Die PlayStation-Version wird von mir jedoch mit schwachen drei Punkten im Bereich Grafik bewertet, da die alte SNES-Grafik für einen Sony PlayStation Titel von 1999 einfach vergleichsweise unterirdisch ist, so schön die 16Bit Optik hier auch zum Einsatz kommt. Natürlich sind die Möglichkeiten der Konsole hier bei weitem nicht ausgereizt und für die jenigen, die das Spiel ’99 als „neues PlayStationspiel“ gekauft haben, ist die Grafik zu schwach. Würde ich diesen Aspekt nicht konkurrenzorientiert bewerten, sondern Punkte für die SNES-Grafik des Spiels verteilen, müsste Final Fantasy 6 zweifellos volle zehn Punkte bekommen, da es das Spiel mit der bei weitem besten Grafik auf dem Super Nintendo war. Vielleicht lege ich es mir ja in Zukunft noch für den SNES zu und komme darauf zurück.

Fazit:
Das Spiel Final Fantasy 6 (übrigens in den USA bekannt als Teil 3) ist jedem RPG-Fan, der auf eine gute Story und ein ausgewogenes, spannendes Kampfsystem steht, zu empfehlen. Die Geschichten der einzelnen Charaktere sind so ausgewogen und spannend, dass man als Spieler kaum einen Hauptcharakter festlegen kann. Die Geschichte um das machtgierige Imperium und die Widerständler driftet im Spielverlauf mehr und mehr ab und die Helden werden in atemberaubende Abenteuer verstrickt. Immer wieder enthüllen sich unvorhersehbare Geheimnisse und führen die Story nach und nach ihrem skurrilen Ende entgegen. Zahlreiche Secrets und spezielle Relic-Kombos machen das Spiel dabei auch nach vollendeter Story spielenswert. Final Fantasy 6 ist der letzte Teil der Reihe im klassischen 2D Look und lohnt sich auch bei heutigen grafischen Maßstäben noch Aufgrund der Story und des idealen Gameplays. Außerdem ist die zugegeben veraltete Optik heute ein echter Kultfaktor.

TL;DNR: Wunderbare Geschichte, Hammer Wendung im Mittelteil, grafisch überwältigend für SNES-Verhältnisse.