SPIELfilm: Tekken

Was Street Fighter kann, kann Tekken schon lange! Nur 16 Jahre nach der Verfilmung des wohl größten Kampfspiel-Kontrahenten – und damit etwa 14 Jahre nachdem man realisiert hat, dass Billotrash Spielverfilmungen meistens generell keine all zu gute Idee sind – entscheidet man sich irgendwo bei Namco Bandai dafür, die Tekken Kampfspielreihe in Form einer Billotrash Spielverfilmung auf die Leinwand zu bringen.

Dabei werden gekonnt alle Punkte auf der Checkliste zur furchtbaren Umsetzung abgehakt: Komplett geändertes Setting zu den Spielen, alternative Charaktere, kaum wiedererkennbares Casting, Amerikanisierung einer japanischen Serie, Pseudo-Coolness zum Fremdschämen und natürlich nicht zuletzt ein NOCH schlimmeres Sequel, das weder mit dem Spiel, noch mit dem Vorgängerfilm in irgend einer Weise übereinstimmen will.

Wenn man dem Film etwas zugute halten möchte, dann einzig und allein die tatsächlich wiedererkennbaren Kampfstile der Spielcharaktere bis in’s Detail einzelner Angriffe. Ansonsten finde ich leider bei aller Mühe nichts Gutes an den Verfilmungen, obwohl ich das als großer Tekken-Fan wirklich versucht habe.

Einen kleinen Lichtschein gibt es aber für alle, die sich Tekken als Film gewünscht haben: Zwischen Tekken 2 und Tekken 3 erschien irgendwann ein Anime zur Reihe, der wirklich nah an der Geschichte der Spiele ist und einen gewissen Retro-Charme aus der guten alten Zeit von Neon Genesis und Lupin 3rd versprüht. Was man im realfim vermisst, wird hier vorbildlich exerziert: Die etablierten Charaktere kommen mit ihrer Hintergrundgeschichte in den Film und verhalten sich so, wie man es kennt. Natürlich fliegen reichlich die Fäuste, aber auch die Geschichte um den Mishima-Clan wird wieder einmal in den Mix eingebunden. Wer auf alte Animes und die frühen Tekken Spiele steht, sollte hier also ruhig mal reinschauen.

Empfehlung für: pubertäre Amerikaner? Keine Ahnung. Der Anime ist aber ganz cool!