World of Goo Review

Wieder mal ein lehrreiches Review, gepsickt mit Fakten und Trivia: Dieses Mal über ein hervorragendes Indi-Casual-Game!

goofront

Titel: World of Goo
System: PC
Genre: Puzzle Game / Building Simulation
Erscheinungsjahr: 2008
Entwickler: 2D Boy
Durchgespielt in 5 Stunden Spielzeit

Story: 5/10
Die kleinen Goos, sympathische Schleimkugeln in verschiedenen Farben, müssen vor einem bösen Großkonzern fliehen, der sie zu Softdrinks oder Beauty Creme verarbeiten will. Dabei entkommen sie im ersten Level dem Firmengelände und finden sich daraufhin in der freien Natur wieder. Hier gilt es nun zahlreiche Hindernisse zu überwinden und letzten Endes die fiese Corporation zu stürzen. Ein netter Hintergrund für ein physikalisches Puzzlespiel.

Gameplay: 8/10
Bridge Builder war gestern, jetzt wird mit Goos gebaut! Um die einzelnen Levels zu absolvieren, müssen diese kleinen Matschklumpen nämlich von A nach B gebracht werden, ohne dabei in einer Schlucht zu landen oder von Hindernissen zerlegt zu werden. Die kleinen Schleimkugeln werden zu diesem Zwecke mit einem einfachen Mausklick auf der Map positioniert. Sind sie dann nah genug an Artgenossen angeordnet, verhärten sie sich und bilden Verstrebungen. So entstehen in Windeseile Konstruktionen im Baustil des Eifelturms. Später im Spiel werden einige neue Gattungen Goos entdeckt, die beispielsweise so leicht sind, dass sie abheben, sobald sie sich mit Ihresgleichen verbinden. So können zum Beispiel schwebende Brücken über Abgründe gebaut werden. Das Spielprinzip ist genial einfach und einfach genial. Ein Casual Game mit extrem hoher Suchtgefahr!

worldofgooingame

Grafik: 6/10
Die Grafik des Spiels ist sicher nicht bahnbrechend, geschweigedenn zeitgemäß. Dennoch überzeugt die comichafte, bunte Welt durch einen sicheren Stil, ein schönes Ambiente und vor allem die perfekte Untermalung für die einzelnen Levels. World of Goo sieht stimmig aus und will gar nicht bis ganz oben auf den Grafik Olymp klettern. Dafür bekommt der Spieler eine nett anzusehende Comicgrafik geboten, die den Humor und den allgemeinen Stil des Spiels nicht nur unterstützt, sondern maßgeblich mitbestimmt.

Fazit:
World of Goo ist Casual Gaming, wie es sein sollte. Schneller Einstieg, gut abgepasster, ansteigender Schwierigkeitsgrad und neue Funktionen im voranschreitenden Spielverlauf, nette Hintergrundgeschichte und knuffige Grafik. Das Gameplay ist dabei nicht der vierzigste Klon eines uralten Arcade- oder Flashgames, sondern innovativ und fesselnd. World of Goo ist also speziell für Gelegenheitszocker zu empfehlen, eignet sich aber auch hervorragend als „Nebenbei-Game“ in der Schule oder beim Serien schauen. Hardcoregamer werden es allerdings wahrscheinlich recht fix durchgespielt haben, aber der relativ geringe Kaufpreis entschuldigt im Prinzip auch diesen Fakt. Hut ab übrigens noch einmal an die Entwickler des Indi-Games: Es wurde von nur zwei Personen aus dem Nichts erschaffen! Und noch ein Funny Fact zum Schluss: In einem Interview gaben die zwei Kollegen zu, anfangs ausschließlich in McCaffée-Schnellrestaurants programmiert zu haben, da es dort kostenlose WiFi Spots und gemütliche Sessel gibt. So lässt es sich doch arbeiten!

TL;DNR: Gute Idee, gute Umsetzung. Passt.