Metal Gear Acid Review

Metal Gear Acid: Ätzend oder berauschend?

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Titel: Metal Gear Acid
System: PlayStation Portable
Genre: Turn Based Tactics / Card Game
Erscheinungsjahr: 2005
Entwickler: Konami
Durchgespielt in 7 Stunden Spielzeit

Story: 7/10
Um massive Spoiler zu vermeiden muss ich mich ausnahmsweise mal sehr kurz fassen: Ein wichtiger Politiker wird von gefährlichen, teils übernatürlich begabten Terroristen entführt, das Lösegeld soll ein geheimnissvolles „Pythagoras Project“ sein und natürlich kommt nur einer in Frage, um die Situation unter Kontrolle zu bringen: Testosteronschleuder Snake persönlich. Doch um welchen Snake handelt es sich hier eigentlich? Laut Metal Gear Timeline sind im Jahre 2015, also zum Zeitpunkt der Geschehnisse in Metal Gear Acid, schon so ziemlich alle namentlich bekannten Charaktere verstorben. Mysteriös und nicht zuletzt der Grund, warum sich die Story dieses Spinoffs der berühmten Spionagereihe zu spielen lohnt!

Gameplay: 8/10
Metal Gear Acid spielt sich wie eine Mischung aus dreierlei Genres: Kartenspiel, Brettspiel und Schleichspiel. Während man sich innerhalb der Levels auf schachbrettartigen Vierecken fortbewegt, werden spezielle Effektkarten benötigt, um Aktionen auszuführen. So kann Snake beispielsweise Waffen, Granaten und technische Spielereien  nur dann verwenden, wenn der Spieler sie gerade aus seinem Deck gezogen hat. Nach gewonnenen Missionen gibt es Punkte, für die man dann ganz klassisch Booster Packs kauft, bis man endlich die richtigen Karten zusammengesammelt hat und sein Deck auf die nächste Mission vorbereiten kann. Serientypisch kommt man übrigens oft mit einer defensiven James Bond Haltung weiter, als mit dem John Rambo Sturmangriff. Eine treffende Beschreibung für alle, die damit jetzt noch immer so gar nichts anfangen können, wäre wahrscheinlich „Mix aus Metal Gear, Stratego und dem Pokémon Sammelkartenspiel“. Egal, wie man es nennen will: Es funktioniert hervorragend in seiner Kombination.

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Grafik: 6/10
Mit der seltsam-bunten Cell Shader Optik dieses PSP-Spiels muss man erst einmal warm werden, das lässt sich nicht anders sagen. Hat man aber die Anfangsschwierigkeiten überwunden, sieht das Ganze zwar nicht wie die gewohnte Metal Gear Optik aus, lässt sich aber durchaus akzeptieren und liebgewinnen. Einige Ecken und Kanten hätten zwar ruhig noch abgefeilt werden können, im Großen und Ganzen macht die Grafik aber einen recht soliden Eindruck.

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Fazit:
Metal Gear Acid macht in erster Linie eines: Spaß. Der typische Stil der Serie wird wieder einmal von einer interessanten Storyline mit zahlreichen Wendungen und charmanten Charakteren getragen, während das Gameplay eine erfrischende Abwechslung zum üblichen Herumschleichen liefert. Der Hybrid aus Sammelkartenspiel und Tabletop-Strategiespiel ist dabei hervorragend gelungen und lädt gegebenenfalls sogar zum mehrfachen Durchspielen ein, um so an die Karten zu kommen, die das Deck zur perfekten Allzweckwaffe in jedem Missionstypen machen.

TL;DNR: Taktisches Karten-Brett-Spiel irgendwo im MGS Universum