Tekken Review
Die Geburt einer Kultserie: Tekken startet auf der PlayStation durch.
Titel: Tekken
System: PlayStation 1
Genre: Fighting Game
Erscheinungsjahr: 1995
Entwickler: Namco
Durchgespielt in 4 Stunden Spielzeit
Story: 4/10
Eine solide japanische Kämpfergeschichte um zahlreiche Generationen und Charaktere ist geboren. Bereits im ersten Teil der Reihe hat jeder Charakter seinen eigenen kleinen Endfilm am Ende des Arcade-Modes. Während einige Charaktere (Kazuja, Heihachi) jedoch bereits eine ernsthafte Story einverleibt bekommen haben, wirken andere noch recht fehl am Platze oder lieblos mit einer 08/15 Klischee-Story belastet. Der Wrestler „King“ rettet Waisenkinder, Paul will einfach gewinnen, der Endfilm des Roboters P.Jack entzieht sich jeglicher Story und auch Yoshimitsu ist in seiner kläglichen Robin Hood Rolle recht fehlplatziert.
Gameplay: 6/10
Der erste Teil der berühmten Tekken-Reihe bringt bereits die wichtigsten Elemente der Erfolgsserie mit sich. Neben dem Arcade/Story Mode können sich Spieler auf der PS1 über mehrere Runden duellieren. Durch die Zuordnung der vier Controllerbuttons zu den Extremitäten der Charaktere entsteht hier erstmals das sehr lobenswerte und intuitive Kampfsystem, das die Serie auch heute noch in Sachen Gameplay auszeichnet. Die Steuerung an sich ist flüssig, wenn auch im Vergleich zu zeitgleich populären Spielen wie Street Fighter sehr langsam. Das Spiel hebt sich dadurch vom Buttonmashing ab und setzt eher auf eine ausgewogenen Kombination aus Angriffen, Blocks und Gegenangriffen. Tekken findet so seinen eigenen Stil im Genre, der der Serie vorerst erhalten bleiben wird. Specialmoves, Charakterabhängige Kampfstile, Kombos und freischaltbare Bonuscharaktere mit wiederum neuen Kampfstilen runden das Gameplay alles in allem in sich ab, sodass ein intuitives, wenn auch noch nicht ganz optimales Handling der Kämpfer erzielt wird. Einzig die Sprungtaste sollte man meiden, andernfalls kann man sich auf einen fünfsekündigen 40-Meter-Sprung des Charakters einstellen…
Grafik: 3/10
Was als bahnbrechende Neuerung im Genre galt (erstmalig 3D Grafik in einem Fighting Game), war bei nährerer Betrachtung selbst für damalige Verhältnisse auf der PlayStation eher schwach umgesetzt. Die Polygone der Charaktere ragen heraus und im Großen und Ganzen ist das gesamte Spiel stark verpixelt. Dies fällt vor allem am Hintergrund der verschiedenen Levels bzw. Stages auf. Bei den kurzen Filmausschnitten am Ende des Arcade-Modes sollte man dann eindeutig die Augen verschließen, hier hätte man mit der PlayStation 1995 schon deutlich mehr erreichen können (siehe z.B. Resident Evil aus diesem Erscheinungsjahr). Der Fakt, dass es sich um einen Port der Arcadeversion handelt, entschuldigt diese unnötigen Patzer nur bedingt.
Fazit:
Als eines der ersten Fighting Games für die junge PlayStation kann man nur sagen, dass Tekken sowohl ein revolutionär intuitives Gameplay mit sich brachte, als auch eine Neuerung im Grafikbereich, die das gesamte Genre später übernehmen sollte. Bei den Bonuscharakteren wird bereits früh klar, dass sich die Entwickler von Tekken bei ihrem Character Lineup einiges einfallen lassen. Der Bär Kuma und die Kampfroboter Jack und P.Jack sind nur wenige der einzigartigen Charaktere, die die Serie bis heute hervorgebracht hat. Obwohl natürlich noch viele Kinderkrankheiten wie herausragende Polygone an Charakteren, zu hohe Sprünge und nicht ausreichend ausgefeilte Stories dem Spiel einen bitteren Nebengeschmack mitgeben, bleibt doch letzten Endes zu sagen, dass der erste Tekken-Teil aus heutiger Sicht ein leicht unterdurchschnittliches Fighting Game für die PlayStation 1 ist, das einer der beliebtesten Serien des Genres einen soliden Grundstein gelegt hat.
TL;DNR: Nicht perfekt, sondern weit davon entfernt. Dennoch der Erste Schritt auf dem Pfad der Erfolgsserie.