Time Crisis Review
Ein herrlicher alter PS1-Shooter, der sich am besten mit der guten, alten G-Con 45 spielt.
Titel: Time Crisis
System: PlayStation 1
Genre: LightGun Shooter
Erscheinungsjahr: 1997
Entwickler: Namco
Durchgespielt in 2 Stunden Spielzeit
Story: 3/10
Im LightGun Shooter Time Crisis muss der Agent Richard Miller einer Bande übler Ganoven das Handwerk legen. Ein abgesetzter Prinz plant nämlich durch Erpressung wieder an die Macht über den kleinen Phantasiestaat zu kommen und hat aus diesem Grund die Tochter des Staatsoberhauptes entführt! Richard muss also die gekidnappte Tochter des Präsidenten retten. Dabei legt er nebenbei nicht nur zahllose Statisten um, sondern auch einige mehr oder weniger storyrelevante Söldner. Klischeebelastet sind das der Cyborg-Ninja, der Messerwerfer und der Typ mit der Gatling-Gun. Eben ein typisches Widersacher-Trio à la Jean Claude van Damme. Ist die Tochter des Präsidenten dann endlich gerettet, ist das Spiel auch schon vorbei. Auch für einen LightGun Shooter, von dessen Story man ja meist nicht viel erwarten kann, bietet der erste Teil der Time Crisis Serie doch eher wenig, aber im Prinzip ist das auch egal, denn hier geht es mehr um Spielspaß!
Gameplay: 8/10
Und genau dieser Punkt wird auch bestens erfüllt. Im Stil eines Railroad Shooters bewegt sich Richard ganz automatisch, während der Spieler mit der LightGun auf den Bildschirm ballert. Je nach Lust und Laune kann der Spieler hier gezielt vorgehen und Gegner nach Gegner ausschalten, oder einfach den gesamten Bildschirm mit Kugeln übersähen – Beide Strategien funktionieren Prima. Oft ist es jedoch ratsamer, gezielt vorzugehen, denn einige (rot markierte) Gegner schießen besser als andere, und Richy darf nur drei mal getroffen werden bis es Game Over heißt. Um nachzuladen drückt man einfach kurz auf den Knopf an der G-Con 45 (wahlweise auch äquivalente LightGun). So geht der Charakter in Deckung zu und beginnt das Magazin zu wechseln. Bei den Bossen muss man dann schon ein Bisschen bedachter vorgehen: Hier heißt es oft abwarten, bis der Gegner seine Munition wechseln muss und dann gezielt zuschlagen. Wie bereits in der Arcade bewiesen macht dieses Gameplay auch daheim einen höllischen Spaß und eignet sich hervorragend, um bei ein paar Bierchen mit den Kumpels abwechselnd wie die Wohnzimmerrambos auf Gegnermassen zu ballern. Bei Time Crisis kann man sich sicher sein, dass dieses Spiel niemals auf ewig im Schrank verschwinden wird, sondern stets ab und an mal wieder ausgegraben wird – Einfach weil es einen riesigen Spaß macht.
Grafik: 6/10
Die Grafik ist für das Erscheinungsjahr ’97 auf der Playstation durchschnittlich. Nicht mehr und nicht weniger. Die Arcade Version gibt es ja nun auch schon ein paar Jährchen länger, und da die Grafik für Sonys PS1 auch nicht weiter aufpoliert wurde, ist hier kein Meisterwerk zu erwarten gewesen. Da Effekte und Umgebung jedoch trotzdem Stimmen und gerade das Leveldesign auf einem alten Schloss den Spieler quasi mittenhinein in einen alten Dolph Lundgren Film versetzen, hat das Spiel auf jeden Fall seine atmosphärischen Pluspunkte gesammelt. So kann ich alles in allem leicht überdurchschnittliche sechs Punkte verteilen.
Fazit:
Time Crisis macht tierisch Spaß. Punkt. Es handelt sich hier immerhin um einen recht stumpfen, aber gameplay- und atmosphärestarken LightGun Shooter im Railroad-Style. Dass hinter dem Spiel keine große Story steckt, ist also durchaus verschmerzbar. Auch der Fakt, dass die Grafik einfach genau der Grafik der Arcade Version gleicht, tut dem Spielspaß keinen großartigen Abbruch. Wer hier meckert, der verfehlt den springenden Punkt des Spiels: Time Crisis ist ein Home Console Nobrainer für all jene, die schon immer mal mit einer Plastikwaffe auf den Bildschirm ballern wollten. Das Spiel liefert dabei eine annehmbare Grafik und einen Storyrahmen, in dem das Geballer fast gerechtfertigt stattfindet. Mehr braucht man einfach nicht, um einen spielstarken Actiontitel für LightGuns zu produzieren, wie Time Crisis eindrucksvoll beweist.
TL;DNR: Netter LightGun Shooter, guter Arcade-Port.