Advance Wars: Dual Strike Review

Dual Screens, Dual Strike. Klingt nach einem Erfolgsrezept.

2014-08-25 09.38.36

Titel: Advance Wars: Dual Strike
System: Nintendo DS
Genre: Rundenstrategie
Erscheinungsjahr: 2005
Entwickler: Intelligent Systems
Durchgespielt in 18 Stunden Spielzeit

Story: 2/10
Das alte Lied: Black Hole macht Randale, der Rest der Welt will sie stoppen. Dieses Mal geht es dabei um Energie, die der ewige Gegner für ein „Unsterblichkeitsprojekt“ braucht und dabei rücksichtslos wie immer den Planeten ausschlachtet. Ein Bisschen wie Final Fantasy 7, nur eben in billig. Interessant ist dabei eigentlich nur, dass wir im Laufe der Story nach und nach die gegnerischen Co’s abwerben, die den Plan ihres Anführers nur sehr bedingt unterstützen. Wieder einmal spielt man Advance Wars also nicht wegen der Storyline.

Gameplay: 8/10
Das funktionierende Grundkonzept der Wars Games wurde für den Nintendo DS ideal adaptiert, indem in vielen Missionen einfach das sogenannte Dual Front Feature eingesetzt wird: Zwei Screens, zwei Schlachtfelder! Dabei handelt es sich üblicherweise im oberen Screen um eine Luftschlacht, die über dem klassischen Spielfeld auf dem unteren Screen tobt. Werden unten Air Units produziert, so erscheinen sie als Unterstützung auf dem oberen Screen. Bodentruppen werden wie gewohnt verwendet, um den Kampf um Gebietskontrolle, Fabriken und Ressourcen voranzutreiben. Einfach verpackt: Eine hervorragende Erweiterung des ohnehin bereits grandiosen Gameplays der Serie.

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Grafik: 4/10
Grafisch hat die Wars Serie ja seit langer Zeit ihren eigenen Stil, und daran gibt es auch prinzipiell wenig auszusetzen. Speziell beim Wechsel auf die neue Hardware Generation schaut der Fan dann aber doch ein wenig sparsam, wenn er auch auf dem DS von der klassischen Game Boy Advance Grafik begrüßt wird. Das hier mehr zu holen gewesen wäre, braucht man da eigentlich nicht extra erwähnen. Die Entscheidung, komplett an dem alten, etablierten Style der Reihe festzuhalten, wurde hier meines Erachtens nach etwas zu gradlinig getroffen. Klar, der Wiedererkennungswert ist ungeschlagen, aber der Nintendo DS ist gerade mal ein knappes Jahr auf dem Markt. Hier wird noch erwartet, dass man sich optisch von der „Last Gen“ absetzt. Ein Punkt, in dem Dual Strike ganz klar durchfällt. Dennoch muss man dem Spiel zugute halten, dass es sich selbst treu bleibt: Bunte Comic-Optik und verniedlichte Kriegsmaschinen in einer stimmungsvoll umgesetzten Taktik-Umgebung. Form follows function, alles OK soweit. Der fade Nachgeschmack des verschenkten Grafikpotentials bleibt aber trotzdem negativ zurück.

Fazit:
Wer Advance Wars bis hierhin mochte, wird auch diesen Teil verschlingen. Ein wenig enttäuschend mag für frühe Besitzer des NDS die kaum aufgemotzte Grafik sein, aber bei einem solch durchdachten Strategiespiel geht es ja eigentlich auch nicht um die Optik, sodass ein klassischer Retro-Look hier prinzipiell wenig stört. Auch die typisch schwache Storyline trübt den Spielspaß wenig, denn wie gewohnt geht es wieder einmal in erster Linie um strategisches Denken und den geschickten Einsatz verschiedener Einheiten, um an zum Teil doch sehr schwierige Missionsziele zu gelangen. Zusammengefasst bleibt also nichts anderes festzuhalten, als dass Advance Wars Dual Strike einen würdigen Nachfolger und einen gelungenen dritten, europäischen Teil der Serie darstellt.

TL;DNR: Advance Wars 3