Devil May Cry Review

Jaja, der gute alte Dante und seine Dämonenjagt. Devil May Cry zeichnet sich wohl vor allem durch seinen düsteren, coolen Stil aus und wurde nicht umsonst zur erfolgreichen Serienproduktion. Let’s Rock!

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Titel: Devil May Cry
System: PlayStation 2
Genre: Hack and Slash Action
Erscheinungsjahr: 2001
Entwickler: Capcom
Durchgespielt in 6 Stunden Spielzeit

Story: 8/10
Als mehr oder minder erfolgreicher Teufelsjäger Dante bekommt der Spieler zu Spielbeginn von Klientin Trish den Auftrag, einigen mysteriösen Geschehnissen auf einer kleinen fiktiven Insel nachzugehen. Kaum im Schloss angekommen, erwarten den Söldner zahlreiche Dämonen in Form von Marionetten. Nur gut, dass Dante sein Schwert und die zwei charakteristischen Handfeuerwaffen im Gepäck hat! Nach einigen genretypischen Prügeleien entwickelt sich die Story und der Spieler erfährt, dass mit großer Wahrscheinlichkeit der Dämonengott Mundus hinter dem Auftauchen der fiesen Wesen steckt. Unterwegs zu Mundus begegnet dem Spieler später dann der äußerst mysteriöse Dark Knight Sparda, dessen Rätsel es ebenfalls zu lösen gilt, aber mehr sei hier noch nicht verraten. Für ein klassisches Hack and Slash Game bietet Devil May Cry alles in allem eigentlich eine recht ausgewogene Story, die dem Spiel einen guten Hintergrund einhaucht und sogar mit der ein oder anderen unerwarteten Wendung auftrumpfen kann, besonders gegen Ende des Spiels. Der recht schweigsame Hauptcharakter wirkt dabei stets sympathisch cool und hat immer einen flotten Spruch á la Arnold Schwarzenegger auf den Lippen, wenn es den Gegnern an den Kragen geht („Let’s Rock!“ charakterisiert die Figur dabei schon fast). Einige Mankos bleiben allerdings offen: Kaum ein Zwischengegner hat eine Story und teilweise muss stundenlang gekloppt werden, um die Geschichte einen Schritt voran zu treiben. Da dieses Phänomen allerdings nicht genreuntypisch ist, gibt es kaum Punktabzug. Devil May Cry ist und bleibt einer der Buttonmasher mit den besten Storylines.

Gameplay: 7/10
Gameplaytechnisch hat Devil May Cry das Rad nicht neu erfunden, so viel sei vorab gesagt. Hack and Slash Spiele kennen wir seit den späteren Arcade Tagen immerhin zur Genüge. Nichts desto trotz bringt das Spiel aber einige gute Ansätze mit und überzeugt vor allem durch den robusten, kalten Stil des eher zierlich anmutenden Hauptcharakters. Dantes Kombos und vor allem der Wechsel zwischen mehreren Waffen und Kampfstilen machen in Puncto stylisches Gameplay einiges her, was andere Titel vermissen lassen. Durch den stetigen Wechsel zwischen Nah- und Fernkampf kommt ein spannender Spielverlauf innerhalb der zahlreichen Kämpfe zu Stande, der selten langweilig wird. Vor allem die (übrigens ursprünglich durch einen zufälligen Programmierfehler entstandene) Möglichkeit, den Gegner mit Dantes Handfeuerwaffen in der Luft zu „jonglieren“ ist bei Fans so gut angekommen, dass dieser Move ein fester Bestandteil der ursprünglich als Standalone geplanten Serie wurde. Ansonsten bietet Devil May Cry alles, was ein gutes Hack and Slash braucht: Massig skurrile Gegner, schwierige Bosskämpfe, Waffenupdates, eine teuflische Spezialform des Hauptcharakters, kleinere Rätsel, die meist durch Gewalt zu lösen sind und zahlreiche Möglichkeiten, den Charakter im Gegenzug für „Rote Kugeln“ (eine Währung, die Monster bei ihrem Tod fallenlassen) aufzupeppen. Wer Glück hat, der entdeckt vielleicht sogar eins der gut versteckten Minigames im Spielverlauf (Spinnen zertreten, Survival Mode, etc.). Wie oben schon erwähnt bleibt also zu sagen, dass das Spiel zwar keine wirkliche Neuheit ins Genre einfließen lässt, sich aber zweifellos sehen lassen kann und auch auf längere Zeit großen Spielspaß bietet, was ja im Endeffekt das wichtigste an einem Buttonmasher ist.

Grafik: 9/10
Für das frühe Erscheinungsdatum des Spiels ist die Grafik bereits extrem gelungen. Gerade in den actiongeladenen Bosskämpfen geben sich extreme Effekte die Klinke in die Hand, ohne das Spiel zum Ruckeln zu bringen. Meine persönliche Lieblingsanimation ist jedoch die gläserne Hand, die dem Helden noch unzugängliche Gebiete im Schloss versperrt. Die Welten an sich sind relativ monoton und trist gehalten, um die Atmosphäre der Bereiche zu unterstreichen – Hier merkt man noch, dass Devil May Cry ursprünglich mal als Resident Evil 4 geplant war und erst nachdem es als solches verworfen wurde mit einem neuen Helden als Standalone released wurde. Die Renderszenen, in denen ein Großteil der Story erklärt wird, sind in einem sauberen Stil umgesetzt und tragen so zum guten Gesamteindruck des Spiels bei. Grafisch findet man bei Dantes actionreicher Dämonenjagd einfach nichts zu beanstanden. Neun Punkte für ein grafisch im Vergleich extrem fortschrittliches und gelungenes Einstiegsspiel der jungen PlayStation 2!

Fazit:
Devil May Cry bietet ein kurzweiliges, interessantes Gameplay, verpackt in eine gut abgestimmte Umgebung und eine überdurchschnittliche Story für ein Hack and Slash Game. Vor allem aber der sympathische Hauptcharakter und die innovativen Gegner machen den Charme des Spiels eigentlich aus. Kurz gesagt: Das Spiel bietet actiongeladene Schießereien, Prügelpassagen, Storyelemente und einen düsteren Dämonenjägerflare. Auch bei mehrmaligem Durchspielen macht das Spiel noch großen Spaß und wird selten langweilig. Alles in Allem ist der erste Teil der Devil May Cry Reihe ein wirklich empfehlenswertes Hack and Slash Game nach alter Manier mit viel Gewalt und Action. Let’s Rock!

TL;DNR: Urst cooler Buttonmasher im schmutzigen Dämonenjägerstyle.