Final Fantasy Dirge of Cerberus Review

Auch die Final Fantasy Reihe darf mal einen Gameplayausflug machen! So entpuppt sich der FF7 Nachfolger Dirge of Cerberus als unterhaltsamer Third Person Shooter mit alten Bekannten in den Hauptrollen.

ffdocfront

Titel: Final Fantasy Dirge of Cerberus
System: PlayStation 2
Genre: Third Person Shooter
Erscheinungsjahr: 2006
Entwickler: Square Enix
Durchgespielt in 9 Stunden Spielzeit

Story: 8/10
Die Geschichte von Final Fantasy Dirge of Cerberus setzt drei Jahre nach „Meteorfall“, dem entscheidenden Ereignis aus Final Fantasy 7 an und berichtet aus der Sicht von Vincent Valentine, einem der ehemals acht spielbaren Charaktere. Vincent wird Zeuge eines Überfalls, indem auf den ersten Blick willkürlich Menschen von einer bislang unbekannten Shinra-Spezialeinheit entführt werden. Vince beschließt sich selbst ein- und die Shinras aufzumischen und schon bald wird eine gewisse Hintergrundgeschichte erkennbar, spätestens nach einem Besuch in der aus Final Fantasy 7 bekannten Shinra Mansion, in der Vincent erstmals zu Clouds Truppe stößt. Nach und nach zerlegt der gute alte Vincent mit seiner treuen dreiläufigen Handfeuerwaffe „Cerberus“ also die Anführer der Einheit und deckt dabei zahlreiche Verbindungen zu anderen Elementen der Final Fantasy 7 Saga auf, die teilweise weitaus interessanter sind als der eigentliche Plot des Spiels. Flashbacks und Cutscenes vertiefen die erlebte Geschichte zwischen den actiongeladenen Leveln, sodass man im Genre der Shooter von einer durchaus soliden Story sprechen kann, die durch ihren Zusammenhang mit anderen Final Fantasy Geschehnissen auf satte 8 Punkte in der Bewertung kommt.

Gameplay: 7/10
Final Fantasy Dirge of Cerberus hat das Rad sicher nicht neu erfunden, macht sich aber definitiv mit vielen guten neuen Ideen daran, das Genre der Third Person Shooter aufzupeppen. Levelsytem, Limitphasen und Waffenumbauten sind nur einige der interessanten Features, die dieses Game mit sich bringt. Je mehr Gegner Vincent besiegt, desto mehr Erfahrung erhält er bei Abschluss des Levels und kann so, ähnlich wie in einem RPG, seine Werte durch Stufenanstiege verbessern. Squares erster Final Fantasy Abstecher ins Third Person Shooter Genre bringt also wie erwartet alt bekannte Elemente der FF Kultspiele mit. Die Limitphasen kann der Spieler während des Abenteuers mit gewissen Items aktivieren, um Vincent seine aus dem siebten Teil bekannten Limitbreaks abzuverlangen und so die Kampfkraft enorm zu steigern. Waffenumbauten müssen im Spiel gefunden werden, denn anstelle neuer Waffen bedient sich Vincent fast ausschließlich seiner guten alten Cerberus Handfeuerwaffe um den Gegnern einzuheizen. Mit einem verlängerten Lauf beispielsweise wird die Waffe dann auf Zielgenauigkeit umgebaut, extragroße Magazine erlauben es mehr Munition zu laden und Materia-Anhänger lassen Vincent sogar bestimmte Zauber einsetzen. So wird das durch Spiele wie Tomb Raider oder Heavy Metal F.A.K.K. 2 bekannte Prinzip um einige interessante Neuerungen erweitert, die Final Fantasy Dirge of Cerberus sowohl für Fans des Genres, als auch für alte Hasen des FF-Universums interessant macht. Wer einen actiongeladenen Shooter mit Vincent Valentine in der Hauptrolle für ein gelungenes Konzept hält, der wird von FFDoC sicherlich nicht enttäuscht sein.

Grafik: 7/10
Grafisch ist der Final Fantasy Shooter Dirge of Cerberus zwar recht solide gestaltet, kommt aber nicht an andere derzeit erschienene Titel, wie beispielsweise Call of Duty 3 oder Kingdom Hearts 2 heran. Effekte sind teilweise recht lasch und auch die Charaktere sind nur durchschnittlich umgesetzt. Gerenderte Sequenzen bringen den Spieler zwar inhaltlich weiter, überzeugen aber optisch auch nicht gerade. Es gibt bei diesem Titel nicht wirklich etwas zu meckern, aber vom Hocker reißen kann einen die Grafik des Spiels nun auch wieder nicht. Allein die Zwischensequenzen in extrem hoher Qualität (ähnlich Advent Children) reißen die grafische Bewertung hier stark nach oben. Ich denke hier wäre mehr drin gewesen, gerade wenn man sich den im selben Jahr erschienenen Square Enix Titel Kingdom Hearts 2 ansieht.

Fazit:
Ein erfrischendes Gameplay und die Fortsetzung einer der gelungensten Spielgeschichten aller Zeiten machen Final Fantasy Dirge of Cerberus definitiv zu einem interessanten Titel für Fans der FF-Serie und Shooterfreunde. Die modifizierbaren Waffen und das Level- und Limitsystem bringen in das teilweise monotone Genre einige witzige und spielflussfördernde Elemente ein, sodass sich der Spieler gern durch die kurzweiligen Level spielt und dabei eine wirklich interessante Storyline verfolgt, in der nicht wenige Informationen und Anspielungen auf den siebten Final Fantasy Teil auftauchen. Alles in allem kann ich FFDoC für einige spaßige Abende besten Gewissens empfehlen, sei es aus Gameplaygründen oder um einfach die Geschichte zu verfolgen.

TL;DNR: Final Fantasy mal als Shooter. Muss man nicht lieben, aber schlecht ist es nicht.