Altered Beast Review
Der Reboot (Remake kann man es nun wirklich nicht nennen) des alten Megadrive-Klassikers Altered Beast überzeugt vor allem durch eins: Gewaltdarstellung.
Titel: Altered Beast
System: PlayStation 2
Genre: Action / Beat ‚em Up
Erscheinungsjahr: 2005
Entwickler: Sega
Durchgespielt in 6 Stunden Spielzeit
Story: 3/10
Luke, ein genetisch veränderter Prügelknabe („Genome-Cyborg“) kann sich mit Hilfe von Computerchips in allerlei Monster verwandeln. Nach einem Flugzeugabsturz, den er mühelos überlebt, landet er in einer total genverseuchten Kleinstadt. Nachdem er also zahlreiche Mutanten zerlegt hat, überlegt sich Luke, seiner Vergangenheit auf den Grund zu gehen. End of story – Buchstäblich! Natürlich findet sich nach kurzer Zeit heraus, dass der „Unfall“ in der kleinen Vorstadt, der sämtliche Einwohner zu fiesen Mutanten gemacht hat, geplant war, um eine Waffe zu testen (siehe Resident Evil). Überraschung! Der Rest der Story lässt sich dann ebenfalls in 2 Sätzen erklären (Vorsicht Spoilergefahr): Der coole Luke hat einen verrückten Kontrahenten und der typische weiblicher Nebencharakter bringt ihn auf den „guten Weg zurück“. Das Ende vom Lied: Luke erledigt die Forscher und seinen Kontrahenten. Selbst für ein Beat ‚em Up eine sehr schwache Story, wenn man bedenkt, dass Altered Beast sogar Zwischensequenzen hat, in denen die „Story“ vermittelt werden soll…
Gameplay: 6/10
Gameplaytechnisch hat Altered Beast nicht das allermeiste zu bieten: Klassisches Buttongemashe gepaart mit den altbekannten Verwandlungen des Hauptcharakters. Dabei ist das Handling der einzelnen Monster allerdings extrem gut gelungen und unterscheidet sich merklich von einander. So spielt sich beispielsweise der flinke Wolf ganz anders als der muskulöse Wendigo. Jede der Formen kann darüber hinaus verstärkt werden, indem neue Kombos und Moves freigekauft werden. Prinzipiell ist das aber leider auch schon alles. Die meisten Bossgegner schreiben dem Spieler sowieso vor, mit welchem Mutanten sie gern besiegt werden würden und beschneiden so leider die Freiheit des Spielers. Dennoch macht Altered Beast Spaß. Knöpfe drücken und Gegner zerreißen reicht manchmal eben einfach aus.
Grafik: 3/10
Für einen Titel aus dem Erscheinungsjahr 2005 ist die Grafik von Altered Beast eine Frechheit. Die Level sind schon sehr klein gehalten, sodass man eigentlich eine höhere grafische Qualität erwarten könnte. Dennoch speist uns Sega hier mit einer dürftigen Kulisse ab, die kaum mal eine interaktion zulässt oder sich gar verändert. Der Titel hätte auch auf der Playstation 1 released werden können, wenn die Auflösung noch ein Stück grobpixeliger wäre. Atmosphäre kommt in manchen Levelgebieten kurzzeitig auf, meist bleibt es aber bei relativ nichtssagenden Umgebungen, in denen die Gegner zerlegt werden. Die zahlreichen Fehler drücken die Bewertung darüber hinaus weiter nach unten. Altered Beast kann grafisch einfach nichts reißen.
Fazit:
Der Reboot des Sega Klassikers Altered Beast ist nach circa zwei Tagen durchgespielt. Die Story ist extrem flach und auch die Grafik überzeugt nicht, da beißt die Maus keinen Faden ab. Das Gameplay hingegen ist zwar Buttongemashe vom feinsten, macht aber irgendwo doch mit kleinen Ausnahmen (zum Beispiel wie so oft die Unterwasserlevel) Spaß. Das Spiel ist stumpf, aber unterhaltsam und schnell durchgespielt. Ich hatte es mir lediglich drei Tage von einem Kumpel geliehen. Hier gilt: Durchspielen, unterhalten lassen, wegstellen und allerhöchstens mit Freunden mal wieder auspacken, wenn der Alkoholpegel bereits angestiegen ist.
TL;DNR: Zeitgemäßer Remake des Mega Drive Klassikers. Kein Meilenstein, jedoch unterhaltsam.