Donkey Konga Review

Nintendo schießt in Hinsicht auf ihre ewige Peripherie-Schlacht mit Donkey Konga einmal mehr den Vogel ab: Ein Spiel, das serienmäßig mit einer Doppeltrommel als Controller ausgeliefert wird! Klingt ja erstmal nach einer fetzigen Idee, aber hält die Software den Erwartungen stand, die die eigene Hardware an sie stellt?

coverTitel: Donkey Konga
System: Nintendo GameCube
Genre: Rythmusspiel
Erscheinungsjahr: 2004
Entwickler: Nintendo
Durchgespielt in 3 Stunden Spielzeit

Story: 2/10
Oberaffe DK und sein kleiner Kumpel Diddy Kong hängen ganz gemütlich im Dschungel ab, als auf einmal eine „magische Trommel“ auftaucht. Jap, eben die Kongas, die auch der Spieler gerade auf seinem Schoß hat. Na so ein Zufall. Was machen die Affen also? Drauf los trommeln wie irre, in der Hoffnung reiche Superstars zu werden. Ende.

ingameGameplay: 7/10
In Zeiten vor Guitar Hero und Rockband war Donkey Konga mit seinen Trommelcontrollern tatsächlich verdammt innovativ, so viel muss man Nintendo hier ja mal wieder zugestehen. Spielerisch verhält es sich dabei eigentlich wie ein Dance Dance Revolution für die Handflächen: Der Reihe nach werden im Takt der Musik Eingaben angezeigt, die der Spieler nachtrommeln muss. Dabei werden die offensichtlichen Inputs (linke Trommel, rechte Trommel, beide Trommeln) durch ein Mikrofon erweitert, das als vierte und letzte Eingabe ein Händeklatschen erfordert. Wie in jedem Rythmusspiel ist der Anfang recht hakelig, hat man sich aber erst einmal mit den einfachen Songs warmgespielt, so laufen nach kurzer Zeit sogar die Hard Modes der verschiedenen Lieder recht geschmeidig von der Handfläche. Für jeden abgeschlossenen Song gibt es ein wenig Spielgeld, mit dem man Minispiele und weitere Hard Mode Songs freikaufen kann. Hat man den Bogen aber erst einmal heraus, ist nach grob drei Stunden Trommelei eigentlich so ziemlich alles freigeschaltet, sodass der einzige Wiederspielwert im Versus Mode mit zwei Konga-Kloppern liegt.

Grafik: 3/10
Da ich in Grafik ja generell auch gerne mal Sound und Atmosphäre verwurste, muss ich DKK hier leider starke Abzüge verpassen. Optisch ist das Spiel ja schon kein Highlight, aber mit den wirklich wirklich mies gecoverten Songs tut sich Nintendo hier absolut keinen Gefallen. Wie schön wäre es gewesen, Evergreens wie What’s My Age Again, Wild Thing oder You Can’t Hurry Love zur Klopferei zu hören, aber mit deren Originalen haben die schändlichen Garagenversionen des Spiels leider wenig zu tun. Immerhin kann man einige klassische Nintendo Themes von Mario bis Zelda nachspielen, aber die Oldies und Pop Hits der Songauswahl hat man nach spätestens drei Runden absolut satt. Ein wenig in Schutz nehmen muss man dieses seinerzeit gängige Fehlverhalten zwar, da Originallizenzen speziell für Videospiele vor Guitar Hero 3 doch sowohl teuer als auch selten waren, besser macht das unser Donkey Konga Erlebnis aber natürlich auch nicht.

menuFazit:
Wer sich auf einer Hausparty mal wieder richtig zum Affen machen will, für den ist Donkey Konga genau das richtige. Im Duell klopfen zwei Spieler auf den Kongas herum, um am Ende zu sehen, bei wem das Rythmusgefühl trotz schäbiger Coversongs noch am rechten Fleck sitzt. Das macht zugegeben anfangs einen Heidenspaß, flacht dann aber mit zunehmender Spielzeit immer mehr ab. Allein die Idee mit den Drum Controllern finde ich aber so abgefahren, dass ich mir wohl den zweiten Teil trotzdem irgendwann für günstiges Geld zulegen werde, um das Spielprinzip noch einmal aufleben zu lassen.

donkey-konga-3-4e260c235fbdaTL;DNR: Guitar Hero Jungle Drums