Dr. Mario Review

Dr. Mario ist ein altes Puzzlespiel, das nur einem Zweck dient: Unter dem Namen des beliebten Klempners ein wenig Geld einspielen.

Titel: Dr. Mario
System: Game Boy
Genre: Puzzle Game
Erscheinungsjahr: 1990
Entwickler: Nintendo
Durchgespielt in 2 Stunden Spielzeit

Story: 1/10
Völlig aus der Luft gegriffen wird Mario in einen Doktorkittel gesteckt, bekommt eine Grubenforscherlampe auf den Kopf und bekämpft drei verschiedene Sorten von Viren mit bunten Tabletten. Ich schätze mal, dass diese Idee den Entwicklern ebenfalls erst nach drei Packungen Tabletten gekommen ist. Ohne das Internet ging die Strategie irgend ein Spiel mit Marios Gesicht zu bedrucken eben noch kommerziell auf.

Gameplay: 4/10
Dr. Mario ist eine ganz böse Mischung aus Tetris und Vier Gewinnt. Bunte Tabletten werden gedreht und gestapelt, um farblich abgestimmte Reihen zu bilden, die daraufhin verschwinden. Leider kommt weder der Spaß des einen noch des anderen Titels auf, sondern nur der Ehrgeiz, dieses Spiel zu schlagen. Was in den ersten Levels noch einfach wirkt, nämlich alle bereits bei Spielstart auf dem Feld befindlichen Steine zu entfernen, entpuppt sich dank Nintendos seinerzeit typischen Schwierigkeitsgrad ab dem zwanzigsten Level als echte Herausforderung und kann so durchaus kurzzeitig fesseln. Leider sind aber auch die schwersten Level in einer Spielzeit von maximal einem Tag absolviert und der Wiederspielwert liegt zugegeben bei nahezu Null (und das nicht erst seit der heutigen Konkurrenz im Genre). Was man dem Spiel allerdings nach wie vor zu Gute halten muss, ist der Fakt, dass es quasi den Grundstein für die beliebten Puyo Puyo Puzzle Games gelegt hat, ohne die es auch mein Lieblings Puzzlespiel Dr. Robotniks Mean Bean Machine nicht gäbe. Womit wir wieder beim Doktortitel wären. Da schließt sich der Kreis!

Grafik: 4/10
Insgesamt besteht das Spiel aus ca. fünf verschiedenen Bildschirmen, dem Spielfeld eingeschlossen. Bei so wenig Arbeit hätte man sich mehr Mühe geben können, aber warum Zeit in ein Spiel investieren, das einzig von Marios Namen lebt? So müssen wir uns hier mit einer kaum durchschnittlichen Grafik begnügen, der man ansieht, dass sie nicht viel Zeit gekostet haben kann.

Fazit:
Nach unsachgemäßer Einnahme verschiedenster Tabletten kam den Nintendo-Jungs wohl irgendwann die Idee, dass ihr Maskottchen ja auch eine gewisse Affinität zu Medikamenten haben könnte. Schnell also den Blaumann gegen einen Kittel getauscht und ab ins Verkaufsregal, Hauptsache die uninformierten Mario Fans kaufen ein weiteres Nintendo-Spiel mit ihrem Lieblingshelden in der Hauptrolle. Heute zählt das eher gameplayschwache Puzzlegame dabei zwar für viele als Kulthit, das mag aber wohl auch daran liegen, dass diese Spieler es wahrscheinlich als Kind bereits gespielt haben. Und zwar weil sie es in der Hoffnung auf ein gutes Mariospiel gekauft hatten und sich ihre Enttäuschung mit Selbsthypnose und Tabletten aus dem Kopf verbannen mussten. Naja, wenigstens der Soundtrack ist genial und wird wohl auf ewig im Gedächtnis bleiben. Immerhin ein Aspekt, in dem Dr. Mario sein Vorbild Tetris erreicht.

TL;DNR: Mario auf’s Cover und ab dafür!