Final Fantasy 7 Review
Der siebte Teil der berühmten Final Fantasy Serie erfreut sich bei Fans besonderer Beliebtheit und zählt immer wieder zu den „Besten Games aller Zeiten“. Ob es wirklich so gut ist, wie die Massen behaupten, erfahrt ihr im Review.
Titel: Final Fantasy 7
System: PlayStation 1
Genre: Rollenspiel
Erscheinungsjahr: 1997
Entwickler: Squaresoft
Durchgespielt in 35 Stunden Spielzeit
Story: 10/10
Der siebte Teil der Final Fantasy Erfolgsserie schlägt mit einer gewaltigen Story auf, die vielen Filmen Konkurrenz macht. Der Ex-Soldat Cloud schließt sich einer Widerstandstruppe an, die sich dem Kampf gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber, die Shinra Corp, gewidmet haben. In der Hauptstadt der Sciencefictionwelt, der Großstadt Midgar, saugt die Shinra dem Planeten eine spezielle Energie, Mako genannt, ab. Damit fügt die dem Planeten so erheblichen Schaden zu, dass die gesamte Oberfläche darunter leidet. Cloud und seine neuen Freunde sind zum Anfang des Spiels objektiv betrachtet simple Terroristen, aber wie es der Zufall will verstrickt sich die Geschichte und die Helden laufen dem Antagonisten Sephirot über den Weg. Dieser Shinra-Elitesoldat ist einem dunklen Geheimnis auf die Sprünge gekommen, das nicht nur die Soldaten Cloud und Sephirot betrifft, sondern die Welt einer ernsthaften Gefahr aussetzen könnte… doch hier sei vorerst genug von der grandiosen Story des Spiels verraten.
Gameplay: 9/10
Final Fantasy 7 bringt einige gute Neuerungen in das altbekannte FF-Schema. Die Charaktere zum Beispiel leveln zwar nach wie auf, vor um Ihre Statistiken zu verbessern, lernen jedoch keine festen Skills mehr. Diese werden den Charakteren durch „Materia“, eine Art magische Kugel, angelegt. Die Materia levelt separat und durch ein erhöhtes Materialevel werden dem Träger neue Fertigkeiten zur Verfügung gestellt, wie z.B. Klauen, Feuer, Cure oder HP+10%. Die Materia wird dabei nicht gebunden, es ist jederzeit möglich die Fähigkeiten der Charaktere den Bedürfnissen entsprechend anzupassen. Später können so auch Kombos gebastelt werden, beispielsweise kann die Feuer-Materia mit der Alle-Materia gekoppelt werden, um den Feuerzauber direkt auf alle Gegner zu wirken. Die Bewegung im Spiel verläuft bei Teil 7 der Serie nun erstmals in 3D, wobei an alten Konzepten festgehalten wurde. Es gibt eine Weltkarte, auf der sich der Spieler von Stadt zu Stadt bewegt. In den einzelnen Städten sind die Szenerien dann in passenden Maßstäben dargestellt und es gibt viel zu erkunden. Ab und zu tritt man zufällig in Kämpfe, einige werden storymäßig eingeleitet. Passiert dies, so wechselt der Screen in eine Kampfumgebung, in der die zum Kampf ausgewählten drei Charaktere automatisch dem Gegner gegenübergestellt sind. Das Active Time Battle System wurde beibehalten, die Charaktere sind also in gewissen Zeitabschnitten mit Aktionen zu belegen, die sie wenige Sekunden später ausführen und dann nach kurzer Erholungszeit auf neue Befehle warten. Eine echte Neuerung im Genre stellen die „Limit Breaks“ dar. Je mehr Schaden die einzelnen Charaktere einstecken müssen, desto mehr erhöht sich eine gewisse „Limitleiste“ unter der HP-Anzeige der Charaktere. Ist diese gefüllt, verschwindet der Standart-Angriffsbefehl des Charakters und stattdessen kann der Spieler eine Limit Attacke zünden. Diese sind weitaus mächtiger als normale Aktionen und können speziell Endgegnern viel Schaden zufügen. Alles in allem ist Final Fantasy aus Gameplaysicht ein perfekter Mix aus alten Konzepten und neuen Ideen, der die Entwicklung der RPGs maßstäblich beeinflussen sollte. Einziger Kritikpunkt sind die in einigen Gebieten doch sehr zahlreichen Zufallskämpfe, die das Vorankommen der Story teilweise zu stark herauszögern und auch kaum Erfahrungspunkte geben.
Grafik: 7/10
Die Grafik von Final Fantasy 7 ist ein Mix aus hochaufgelösten Hintergründen / Settings und relativ schwach gepixelten, eckigen Charakteren. Der erste 3D Final Fantasy setzt das Genre zwar auf ein allgemein höheres Niveau, aber die Grafik speziell in Bezug auf Charaktermodels ist noch stark verbesserungswürdig. Die groben Kanten und herausragenden Polygone ziehen die grafische Bewertung für dieses RPG stark nach unten. Wenn der Kampfbildschrim erscheint sind die Charaktere zwar ein Stück weniger verpixelt und kantig, aber die meiste Zeit des Spiels verbringt man üblicherweise in der normalen Ansicht. Die Videosequenzen sind verhältnismäßig gelungen, lassen den Spieler aber auch nicht gerade sprachlos zurück. Alles in allem eine solide Grafik, die den Spieler zwar nicht abschreckt, aber auch nicht vom Hocker reißen kann.
Fazit:
Final Fantasy 7 bricht als erster Titel der Serie aus der alt bewährten 2D Perspektive aus und gibt dem Spiel einen komplett neuen 3D-Render-Look. Erstmalig treten auch Videosequenzen auf, die sich grafisch jedoch noch nicht im überdurchschnittlichen Bereich bewegen. Das Gameplay ist mit seinem Materiasystem sehr flexibel und der Spieler kann die drei Charaktere für den Kampf auswählen, die ihm persönlich am sympathischsten sind, ohne dabei auf Ihre Rollen im Kampf zu achten, denn diese kann er später selbst bestimmen. Ob Cloud mit seinem riesigen Schwert also der klassische Nahkämper oder ein heilender Weismagier ist, bleibt ganz dem Spieler überlassen. Was das Spiel jedoch wirklich überragend macht ist die einmalige Story, gesetzt in einem idealen Umfeld. Die Geschichte verstrickt sich immer weiter, das Spiel hat zahlreiche Wendungen und stets warten neue Gebiete oder Dungeons auf die Helden. Selbst als eingefleischter Fan der ersten sechs Final Fantasy Teile kann man an FF 7 nur wenig auszusetzen haben. Ein wirklich empfehlenswertes Spiel mit immenser Spielzeit und zahlreichen Secrets, die auch ein erneutes Durchspielen interessant machen.
TL;DNR: Storystarker Kaufgrund für eine PS1.