Final Fantasy 9 Review

Story: 10/10
Final Fantasy 9 ist für mich persönlich DIE Rollenspielgeschichte schlecht hin. Das Spiel wird mit Zidane, dem Dieb eröffnet, der mit seinen Luftpiratenfreunden den Plan schmiedet, eine Prinzessin zu entführen. Diese schließt sich nach kurzer Zeit freiwillig der sympathischen Räuberbande an, da sie das Palastleben und vor allem ihre machtgierige Mutter satt hat. Nachdem die Truppe mit dem kleinen Schwarzmagier Vivi und dem Ritter Steiner, der die Prinzessin zurückbringen will, abstürzen, schließen alle ein Zweckbündnis um aus dem verwunschenen Wald zu entkommen. Doch das kleine, idyllische Dorf, in das sich die Truppe rettet, täuscht. Schnell wird klar: Es handelt sich um eine geheime Waffenfabrik im Untergrund! Die Helden kommen auf die Spur des Waffenhändlers Kuja und während die Königin die Länder der Welt in sinnlose Kriege stürzt, verfolgt Kuja ein anderes bösartiges Ziel … Die Jagd auf Kuja führt die Charaktere in unterschiedlichste Königreiche, interessante Gebiete und unheimliche Dungeons. Immer tiefer werden die Charaktere in eine der besten Storys verwickelt, die das Genre je hervorgebracht hat. Zahlreiche Sidequests und „Active Time Events“, die das Geschehen aus einer gänzlich anderen Sicht zeigen, bringen noch mehr Tiefe ins Geschehen. Die Charaktere entwickeln sich mit der Zeit sichtlich weiter und auch die zahllosen Nebencharaktere sind so ideal in die Story verstrickt, dass das Spiel einfach eine perfekte Bewertung im Bereich Story erzielen musste. Ein Vorzeigestück an Rollenspielabenteuer, dass man nur jedem Gamer empfehlen kann.

Gameplay: 10/10
Das Gameplay des neunten Final Fantasy Teils bringt Neuheiten und klassisch bewährte Spielelemente des Genres schlicht und einfach ideal zusammen. Angefangen beim klassischen Kampfsystem im Active Time Battle Format, das die Serie seit einigen Teilen begleitet, machen die Kämpfe einfach vom Anfang bis zum Ende des Spiels großen Spaß und bieten eine Mischung aus Action und Taktik. Das Levelsystem stärkt die Charaktere in ihren Attributen, die durch Waffen und Ausrüstung weiter angehoben werden, sodass ein guter Mix aus Erfahrung und Gear gehalten wird. Die speziellen Fähigkeiten, die jeder der einzelnen Charaktere erlernen kann, werden durch angelegte Items freigeschaltet, wenn man mit ihnen genug Kämpfe gewonnen hat, und können dann dauerhaft gekoppelt werden. Diese Art der Charakterentwicklung ist in Final Fantasy einzigartig und prägt Teil 9 als eines der besten Rollenspiele aller Zeiten. Im Weltmodus bewegt man sich wie gewohnt zu Fuß, zu Luft und zu Wasser auf einer Minimap, bis man einen speziellen Ort betritt, der dann in liebevoller Grafik ausgearbeitet zur Erkundung bereit steht. Wird dem Spieler langweilig, so kann er außerdem eine Runde „Tetra Master“, eine Art Trading Card Game im Spiel, gegen zahlreiche NPC-Nebencharaktere in Städten und Levels spielen, wenn diese ebenfalls Sammelkarten besitzen. Immer wieder überraschen außerdem eingebaute Minigames, die Teilweise zur Story beitragen oder einfach ein Secret freischalten. Besonders ausgereift ist dabei das Chocobo-Spiel, indem der Spieler mit seinem Lieblingschocobo zahlreiche Schätze sucht. Hat er in einem der Chocobolevel genug gesammelt, kann er sich zum nächsten Level weiterbewegen oder sogar auf der Weltkarte mit dem Vogel auf Schatzsuche gehen. Dieses komplett optionale Side-Adventure bietet dem Spieler einige Stunden weiteren Spielspaß, wenn er sich von der Story oder dem Leveln erholen möchte. Weiterhin zu erwähnen sind die Speicherpunkt-Mogrys, kleine Kreaturen, bei denen das Spiel gespeichert werden kann. Zuweilen darf man für die kleinen Wesen Briefe übermitteln, da ihr Postnetzt aus unerklärlichen Gründen ausgefallen ist. Dafür bekommt man kleinere Belohnungen und immer wieder Einblicke in die Geschichte des Spiels aus Mogrysicht. Das Gameplay ist also wirklich vielfältig und von Anfang bis Ende angenehm zu handhaben. Wenn einem kurzzeitig die Lust am Mainplot vergeht kann man darüber hinaus schon früh im Spiel auf Secret-Jagd gehen oder einfach die Gegend erkunden und Schätze suchen. Final Fantasy 9 bietet ein durchweg gelungenes Gameplay, das die Bestnote verdient.

Grafik: 10/10
Die Grafik des neunten Final Fantasy Ablegers ist einfach bahnbrechend für die 2000 bereits auslaufende Sony PlayStation. Die Ingame Grafik ist hoch aufgelöst wie selten auf der Konsole und die Charaktere sind mit absoluter Genauigkeit gepixelt, sodass einfach kein Wunsch offen bleibt. Animationen in Kampf und Umwelt sind atemberaubend umgesetzt und mit kaum einem anderen Titel der Konsole vergleichbar. Die Welten sind in einer liebevollen Art Comicgrafik umgesetzt, die wirklich erstklassig zum Spiel passt. Wirklich alles ist liebevoll und sorgfältig ausgearbeitet, es bleibt keine Kritik. Darüber hinaus wird der Spieler immer wieder mit Zwischensequenzen belohnt, die noch heute ihres Gleichen suchen. Es bleibt kaum ein anderes Statement zu geben als „Mehr als perfekt“. 10 Punkte.

Fazit:
Squares neuntes Final Fantasy ist das wohl beste Spiel für die Sony PlayStation. Die Story ist mitreißend, das Gameplay einzigartig und die Grafik atemberaubend. Das Spiel wird auch beim 100sten Durchspielen nicht langweilig und bietet einfach alles, was man sich als Rollenspielffan nur wünschen kann. Gerade auch durch den Fakt, dass jeder einzelne Charakter sowohl im Storyverlauf als auch im Kampf seine ganz eigenen Stärken und Schwächen zeigt und über ein völlig einzigartiges Repertoire an Spezialmoves verfügt, macht das Spiel immer wieder interessant. Die Dialoge im Storyverlauf variieren darüber hinaus teilweise abhängig davon, welchen Charakter man gerade in seinem Team hat, sodass der einzelne Spieler die Geschichte durch den Einfluss seiner Lieblingscharaktere stets ein wenig anders erlebt als andere Spieler. Alles in allem kann man nur festhalten, dass Final Fantasy 9 einfach von jedem Zocker mit Japano-Affinität einmal gespielt werden sollte, da es aus meiner Sicht definitiv das beste PS 1 Spiel ist.

TL;DNR: Mein Lieblingsspiel.