Guitar Hero Review

Guitar Hero ist der Pflichttitel für all die peinlichen Dorffestbesucher, die nach dem dritten Bier anfangen, zu „Rocking All Over the World“ die Luftgitarre zu schwingen. Aber Spaß beiseite: Gerade im Multiplayer kann die Plastikgitarrenschlacht wirklich Spaß machen.

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Titel: Guitar Hero
System: PlayStation 2
Genre: Partyspiel / Musikspiel
Erscheinungsjahr: 2006
Entwickler: RedOctane
Durchgespielt in 2 Stunden Spielzeit

Story: 5/10
Die Story von Guitar Hero ist schnell erklärt: Der Spieler übernimmt die Rolle des Gitarristen in einer kleinen Garagenband. Der erste Auftritt lässt auch nicht lang auf sich warten und aus einer vorgegebenen Setliste müssen fast alle Songs gespielt werden, gefolgt von einer Zugabe. Nach diesem Konzert steigt der Bekanntheitsgrad, sodass eine neue Location zugänglich ist, in der sich das gleiche Spiel wiederholt. So arbeitet sich die Band von der Nullnummer zum Weltstar hoch. Eben eine völlig durchschnittliche Bandgeschichte, die dem Spiel den passenden Singleplayer Umfang liefert.

Gameplay: 8/10
Mit der Gitarrensimulation Guitar Hero wird das Genre nun auch in den USA und Europa groß, denn hier kennt kaum jemand den japanischen Kulttitel GuitarFreaks. So lieferte RedOctane den meisten Spielern also erstmals die Möglichkeit, mit einer Plastikgitarre vor dem Fernseher abzurocken. Dabei gilt es, fünf Tasten (Stellvertreter für Gitarrensaiten) zur rechten Zeit zu drücken und fleißig an einem Schalter den Saitenanschlag zu simulieren. Wer genug Noten trifft erhält einen Punktemultiplikator und im besten Fall die Möglichkeit, den so genannten Star Mode zu aktivieren, indem er seine Gitarre hoch reißt. Via Motion Controle gelangt der Spieler so in den Star Mode, der noch einmal mehr Punkte bringt und nach kurzer Zeit wieder endet. Im Singleplayer Modus durchlebt man die oben geschilderte Bandgeschichte und spielt nach und nach Songs frei, die dann auch im Multiplayer mit zwei Spielern gespielt werden können. Außerdem gibt es nach jedem Konzert etwas Kohle, um sich neue Gitarren oder Bonussongs kaufen zu können. An sich macht das Ganze auch wirklich Spaß. Einzig der Fakt, dass die Songs fast ausschließlich Coversongs sind (und teilweise wirkliche schlechte!) ruiniert den Spielspaß ab und an ein wenig. Ansonsten kann man Guitar Hero grade im Multiplayer immer mal wieder gut spielen.

Grafik: 3/10
Grafisch leistet das Spiel erstaunlich wenig und setzt somit einzig auf den Gameplay Faktor als Kaufgrund. Da aber eigentlich auch niemand eine gute Grafik braucht, während man sich krampfhaft auf farbige Tastenfolgen auf dem Bildschirm konzentriert, spielt das aber auch eigentlich gar keine Rolle. Die Menus sehen schäbig aus, die Animationen bei den Livegigs sind schwach und die gesamte Grafik wirkt stets kantig und unsauber. Macht aber nichts, hier kommt es nicht auf zeitgemäße Grafiken an, sondern auf Spielspaß und Originalität.

Fazit:
Eigentlich ist Guitar Hero ein pures Partyspiel. Zwei Gitarristen beweisen im Duell, wer schneller und genauer die Tasten drücken kann und die meisten Punkte absahnt. Trotzdem macht der Storymodus Spaß und bietet gerade für Neulinge einen guten Einstieg in’s imitierte Gitarrespielen. So kann man sich nach und nach mit der Steuerung anfreunden und später im Duell das Gelernte anwenden. Wirklich schade ist bei diesem Spiel eigentlich nur die Teils unterirdische Qualität der Coversongs, zu denen die Gitarrenhelden in die Saiten hauen. Das Manko im Bereich Grafik hingegen ist schnell vergessen. Für Freunde innovativen Gameplays oder auch als Party- und Familienspiel ist Guitar Hero bestens geeignet und sehr empfehlenswert.

TL;DNR: Plastikgitarren schnappen und altbekannte Rocksongs nachspielen!