Gran Turismo 3 A-Spec Review

Die Rennsimulation Gran Turismo 3 schafft es, den Spieler durch einen regelrecht suchtgefährdenden Spielmodus voll und ganz in ihren Bann zu ziehen. Habe selten so lange an einem Rennspiel gehangen!

gt3front

Titel: Gran Turismo 3 A-Spec
System: PlayStation 2
Genre: Rennsimulation
Erscheinungsjahr: 2001
Entwickler: Sony
Durchgespielt in 45 Stunden Spielzeit

Story: 8/10
Der Punkt Story muss bei Gran Turismo 3 A-Spec anders gewertet werden, denn im Prinzip gibt es in diesem Spiel im klassischen Sinne nicht. Stattdessen kann man nach und nach an verschiedenen Rennen Teilnehmen, wenn man sich einen Führerschein der entsprechenden Klasse erfahren hat und der eigene Schlitten den Ansprüchen des Rennens gerecht wird (Allradantrieb, MindestPS oder Marke, um nur einige Kriterien zu nennen). Nach und nach arbeitet man sich von ganz unten (Sunday-Cup) bis nach ganz oben (24 Stunden von LeManc), tuned seine Autos, erweitert seine Garage und verdient Geld und Ruhm. Dieses System motiviert den Spieler extrem und stellt quasi eine Story im Sinne der Aufstiegsgeschichte unter den Fahrern dar. Unter diesen Umständen vergebe ich hier acht Punkte im Bereich Story für ein hochmotivierendes aufstiegsschema mit Belohnungen und Herausforderungen.

Gameplay: 7/10
Anfangs macht der dritte Gran Turismo einfach nur einen riesigen Spaß. Man erfährt sich Lizenzen und will an allen Rennen teilnehmen, braucht daher verschiedene Autos und muss diese durch Tuning konkurrenzfähig halten. Je höher jedoch der Schwierigkeitsgrad, desto nerviger wird das Spielen. Reifenwechsel und Schäden machen das Spiel mit steigendem Niveau eher zu einem Spaßbremser. Viele Rennen musste ich unzählige Male fahren, bis ich sie endlich gewonnen habe. Trostpflaster sind die 24h Rennen, die am Ende des Spiels freigeschaltet werden. Eine ganze Nacht ein Rennen auf ein und derselben Strecke mag zwar dämlich klingen, macht aber Höllenlaune. Mit Geld sollte man dann auch keine Probleme mehr haben, wenn man einen kleinen Trick anwendet: Das 24h Rennen auf dem Rundkurs kann die Playstation alleine fahren, wenn man ein Lenkrad besitzt. Einfach im richtigen Winkel festbinden und die schnellste Karre fährt ganz von allein ins Ziel. Damit sollten die letzten Tunings bezahlbar werden, denn der Ehrgeiz packt einen ja doch in jedem Rennen die Goldmedaille zu erreichen.

Grafik: 10/10
Fast als Releasetitel erschienen wurde GT3 oft von Sony benutzt, um die seinerzeit erstaunliche Grafik der Playstation 2 zu demonstrieren. Zu recht, denn Gran Turismo 3 A-Spec hat zu diesem Zeitpunkt alles bisher dagewesene in Sachen Lichtspiegelungen, Schatten und Realismus hinter sich gelassen. Die Wagen sind extrem detailliert ausgearbeitet und der Lack mit den Lichtbrechungen und Spiegelungen wirkt fast real. Auch die Level sind nicht wie im Vorgänger stumpf gepixelte 2D Landschaften, sondern machen das Spiel zu einem echten Erlebnis. Auf der Playstation 2 wurde außerdem der größte Kritikpunkt an alten Rennspielen überwunden: Die Level müssen sich nun nicht mehr am Horizont aufbauen. Vorbei ist die Zeit der plötzlich auftauchenden Hindernisse, denn mit der neuen Konsolengeneration ist das Level bereits komplett aufgebaut, sodass der Spieler eine Fahrt durch grafisch hervorragende Umgebungen genießen kann. Grafisch zu diesem extrem frühen Erscheinungstermin nicht zu toppen.

Fazit:
Gerade durch das motivierende Gameplay im frühen Spielverlauf macht GT3 süchtig. Später geht die Motivation dann nach und nach flöten, aber wenn man sich erst durch die mühseligen Level gekämpft hat macht das späte Spiel wieder Spaß. Die Grafik ist überragend und steuert viel zum Spielspaß bei. Eines der wenigen Rennspiele, die ich wirklich nur empfehlen kann, sei es nun der langanhaltende Anreiz des Karrieremodus oder nur ein kurzes Rennen zwischendurch.

TL;DNR: Eines der wenigen Rennspiele, die mich wirklich gepackt haben.