Half-Minute Hero Review

Die Welt retten, Drachen töten, Waffen sammeln und Prinzessinnen befreien in 30 Sekunden. Hafl-Minute Hero nimmt das klassische Japano-RPG charmant auf die Schippe.

30sechero

Titel: Half-Minute Hero
System: PlayStation Portable
Genre: Rollenspiel
Erscheinungsjahr: 2010
Entwickler: Marvelous Entertainment
Durchgespielt in 7 Stunden Spielzeit

Story: 6/10
Half-Minute Hero: Der Name ist Programm, denn in diesem auf 8-Bit-Klassiker getrimmten Japano-RPG hat der Held („Hero“) genau dreißig Sekunden Zeit, um den Bösewicht („Evil Lord“) an der Vollendung seines Weltzerstörungszaubers zu hindern. Dabei werden in Windeseile Kämpfe ausgetragen, Waffen und Ausrüstungsgegenstände gesammelt, Miniquests erledigt und Bossgegner zerlegt. Nachdem ein Level beendet ist, geht es ganz typisch mit der Fortsetzung weiter: Half-Minute Hero umfasst ganze 30 Fortsetzungen des Urspiels, die je 30 Sekunden dauern. Nach Abschluss der eigentlichen Storyline kann der Spieler außerdem noch aus der Sicht des äußerst sympathischen Kontrahenten spielen, sowie die Geschichten einer Prinzessin und eines Mönches durchspielen. Klassisches RPG-Material eben! So witzig und genial die ersten beiden Abenteuer dabei auch das Genre parodieren, irgendwann ist leider einfach die Luft raus und man hat sich „sattgespielt“. Wer im Genre Japano-Rollenspiel bewandert ist, hat aber immerhin durchgängig seinen Spaß, denn kaum ein Merkmal dieser Games wird nicht mit einem Augenzwinkern durch den Dreck gezogen. Alles in allem also storytechnisch witzig gemacht, unendlich charmant vor allem für Genreveteranen aber leider recht schnell verpufft, besonders in der zweiten Hälfte des Spiels.

Gameplay: 7/10
Prinzipiell habe ich zum Gameplay ja schon unter dem Punkt Story das wichtigste erzählt: Im ersten Viertel spielt sich Half-Minute Hero wie ein klassisches RPG im Stil von Final Fantasy und Co, nur eben viel schneller. Das zweite Quartal besteht aus einem abgeänderten Spielprinzip, in dem es vor allem darauf ankommt, mit dem coolen Evil Lord möglichst viele Monster zu beschwören. Im dritten Abschnitt des Games hat der Spieler es daraufhin mit einem Sidescrolling Shooter zu tun, denn die Prinzessin muss ihren Vater retten und hat dafür (Überraschung!) nur 30 Sekunden Zeit, in denen Sie ein Gegenmittel finden muss. Abschließend muss ein Mönch verteidigt werden (grobe Ähnlichkeit zu Ico möglicherweise) um letzten Endes noch einige Bonusmissionen freizuschalten. Hand aufs Herz: Der erste Modus macht höllischen Spaß, der zweite kann überzeugen aber die folgenden zwei Spielmechaniken lassen die Motivation stark sinken. Einzig die Bonuslevels machen es wirklich lohnenswert, auch diese Modi durchzuspielen.

Grafik: 8/10
Ok, 8-Bit-Revival-Style sehen wir ja momentan an jeder Ecke. Was dieses Spiel dabei besonders macht ist einfach die herrliche Anlehnung an die ganz alten RPG-Vorreiter. Viel Pixelmüll, in den die wildesten Geschichten interpretiert werden und eine Liebe zum Detail lassen in Half-Minute-Hero einfach das Herz eines jeden Rollenspielers höher schlagen, der mit verpixelten Helden groß geworden ist und beim Anblick eines grauen Pixelhaufens sofort an einen Ritter mit Schwert und Rüstung denken muss. Mich persönlich hat die Grafik auf jeden Fall an die guten alten Zeiten erinnert, ohne dabei ungewollt billig zu wirken.

Fazit:
Half-Minute Hero ist eine Ode an das frühe JRPG. Sei es die klischeebeladene Story, das Gameplay oder die herzerwärmende Grafik: Wer mit Dragon Quest und Ähnlichem aufgewachsen ist, wird dieses Spiel lieben! Ich kann es durch seine unbeschreiblich charmante Art das Genre zu veräppeln nur weiterempfehlen! Und wenn die späteren Spielmodi nicht gefallen: Egal, es lohnt sich allein schon für die 30 Episoden des ersten Abenteuers!

TL;DNR: Verdammt coole, niedliche JRPG-Parodie.