Panzer Dragoon Orta Review
Sucht man nach Exklusivtiteln für die Xbox, stolpert man schon nach kurzer Zeit garantiert über Panzer Dragoon. Aber kann der Titel seinem Ruhm standhalten?
Titel: Panzer Dragoon Orta
System: Xbox
Genre: Shoot ‚em up
Erscheinungsjahr: 2002
Entwickler: Smilebit
Durchgespielt in 4 Stunden Spielzeit
Story: 4/10
Die Geschichte von Panzer Dragoon Orta ist ein klassischer Fall von verschenktem Potenzial. Wahrscheinlich hat es der Schreiber dabei gar nicht böse gemeint, sondern konnte es einfach nicht besser. Oberflächlich werden Pseudo-Phillosophische Ansätze verfolgt, wie beispielsweise künstliche Menschen, aber so richtig tief taucht man in die Materie nicht ab. Wie auch? Man ist ja als Spieler die ganze Zeit damit beschäftigt, alles abzuknallen was sich irgendwo bewegt. Die Geschichte des eigenen Hauptcharakters wird dabei schnell egal. Ich schätze, mit einer handwerklich besseren Storyline wäre das nicht so extrem der Fall gewesen. Naja, einen Grund für die Ballerei bekommen wir geliefert. Manchmal muss das eben reichen.
Gameplay: 7/10
In einer sehr soliden Mischung aus Shoot ‚em up und Railshooter Passagen steuert der Spieler die Protagonistin Orta auf dem Rücken eines Drachens durch verschiedene Szenerien. Stets geht es dabei darum, die Gegnermassen möglichst schnell auszuschalten ohne selbst viel Schaden zu nehmen. Der Drache selbst hat dabei drei verschiedene Formen, zwischen denen munter hin und her gewechselt werden kann. Eine Jagdform ist flinker und wendiger als die normale, eine schwere macht mehr Schaden und hat effektivere Attacken. Weltbewegende Features sucht man zwar vergebens, dennoch fühlt sich das Gameplay so intuitiv und geschmeidig an, dass man PDO nach dem ersten Level gar nicht mehr aus der Hand legen will. Speziell die Bosskämpfe am Ende eines jeden Abschnitts treffen dabei den perfekten Mix aus Herausforderung und Spielspaß. Hier gilt es, Mechaniken zu durchschauen und anders als in der Kamerafahrt des vorhergegangenen Levels den Drachen frei zu steuern, um die Schwachstellen der Gegner ideal auszunutzen. Hier wurde das Rad definitiv nicht neu erfunden, dafür aber alles richtig gemacht und ein hervorragendes Vorzeigeexemplar für das speziell um die 2000er herum doch recht eingeschlafene Genre geschaffen.
Grafik: 9/10
Panzer Dragoon ist vor allem eines: Wunderschön. Kann die Xbox auch oft nicht mit der Grafik einer PS2 mithalten, so beweisen uns die Jungs von Smilebit hier definitiv was eigentlich alles so aus dem Karton herauszukitzeln ist. Und das wohl gemerkt im Jahre 2002! Von farbenfroher Fantasylandschaft bis zur düsteren, beklemmenden Tempelgrotte hat jeder Spielabschnitt nicht nur seine Atmosphäre hervorragend vermittelt, sondern dem Spieler immer wieder auf’s neue eindrucksvoll bewiesen, dass die Xbox mehr kann als verwaschene Farbschwämme von braun bis schwarz aneinanderzuklatsschen. Ich bin gespannt, ob sich diese Darstellung noch toppen lässt.
Fazit:
Wer lange keinen guten Railshooter gespielt hat oder sich einfach nicht entgehen lassen möchte, auf dem Rücken eines schwer bewaffneten Drachen fliegende Festungen auseinanderzunehmen, der kann sich Panzer Dragoon Orta ruhigen Gewissens zulegen. Durchgängig rundes Gameplay und eine umwerfende Grafik machen diesen Exlusivtitel zwar noch nicht unbedingt zum Kaufgrund für die klassische Xbox, anders herum lege ich aber jedem Besitzer der Box den Kauf von PDO an’s Herz. Und sei es nur der Optik wegen.
TL;DNR: Wunderschönes Fantasy-Shmup