Pokémon Snap! Review

Oh Snap! Hier kommt ein Pokémongame der etwas anderen Art: Statt die knuffigen Monster mit Pokébällen zu bewerfen geht es dieses mal darum, sie mit dem Objektiv einzufangen.

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Titel: Pokémon Snap!
System: Nintendo 64
Genre: Rail Shooter / Fotografiesimulation
Erscheinungsjahr: 1999
Entwickler: Nintendo
Durchgespielt in 7 Stunden Spielzeit

Story: 3/10
Der Pokémonfotograf Todd wird vom guten alten Professor Eich in sein Labor auf einer unbekannten und großteils unerforschten Insel gerufen. Hier soll er als absoluter Experte auf seinem Gebiet die Welt der Pokémon mit der Kamera erkunden und das soziale Verhalten der Fantasiewesen auf der Filmrolle festhalten. Anders als bei anderen Ablegern der bekannten Serie geht es in Snap! nicht darum, die Pokémon einzufangen und kämpfen zu lassen, sondern einzig und allein erstaunliche und außergewöhnliche Bilder von diesen zu schießen. Nach einiger Zeit verlangt der Prof von Todd dann noch einige Mysterien der Insel aufzudecken (im Prinzip muss man Steine und Pflanzen fotografieren, die wie ein Pokémon aussehen). Abschließend wird man noch auf die „Jagd“ nach dem legendären Mew geschickt und muss dieses (wie soll es anders sein) nach einem kleinen Minispiel abknipsen.

Gameplay: 8/10
Überraschenderweise ist das Gameplay so intuitiv und einfach gehalten, dass das Spiel schon nach der ersten Runde Lust auf mehr macht. Als pazifistischer Rail Shooter mit der Kamera unterscheidet sich das Spiel gameplaytechnisch gar nicht so sehr von Titeln wie Time Crisis. Mit dem Stick des N64 Controllers wird ein „Fadenkreuz“ für die Kamera über ein Pokémon gebracht, während sich der Spieler in einer automatischen Lohre befindet, die ihn durch das Level führt. Jedes Pocketmonster darf dabei so oft man will abgeknipst werden, aber Vorsicht! Der Film ist nicht unbegrenzt. Am Ende des jeweiligen Levels darf der Spieler dann von jeder Spezies genau ein Foto dem Prof zur Bewertung vorlegen. Um eine gute Note zu erhalten sollte das Pokémon nach Möglichkeit besonders groß und zentriert auf dem Bild sein, eine coole Pose vorführen und mit Artgenossen interagieren. Später im Spiel erhält man dann noch ein paar nützliche Gadgets (Rauchball, Köder, Flöte) um die schwer zu fotografierenden Tierchen vor die Linse zu locken. Lange Rede kurzer Sinn: Das klassische Rail Shooter Gameplay, vorwiegend bekannt aus Splatter-Arcade-Serien, wurde hier ideal auf ein gewaltfreies Simulationsspiel im Pokémonuniversum übertragen.

Grafik: 7/10
Die grafische Leistung des Nintendo 64 wurde bei diesem Spiel überdurchschnittlich gut ausgenutzt. Die verschiedenen Pokémon sind erstaunlich gut umgesetzt und begeistern durch unterschiedlichste Animationen und Aktionen den Fotografen. Die vorgefertigten Kamerafahrten sind dabei interessant gestaltet, atmosphärisch ansprechend und grafisch wunderbar umgesetzt. Auf grafischer Seite kann man hier einfach nicht meckern.

Fazit:
Erstaunlicherweise fesselt Pokémon Snap! den Spieler sehr schnell an das einfache Gameplay. Man kann sich bei diesem atmosphärischen Kameratrip in die Welt der Pokémon auf interessante Interaktionen verschiedener Pokémon in ihrer natürlichen Umgebung freuen und (gerade als vorbelasteter Fan der Spielserie) die ein oder andere Spielstunde auch nach Abschluss der zugegeben geringen Storyline damit verbringen, wieder einmal von jedem Pokémon ein exemplar „einzufangen“ – Gotta Catch ‚em All! Ich kann das Spiel persönlich nur empfehlen. Es eignet sich hervorragend, um die kleinen Tierchen mal auf eine andere Art zu erleben oder einfach um bei einem ruhigen Videospiel ein wenig zu relaxen. Wer große Action oder umwerfende Story erwartet, der ist hier falsch. Snap! ist eine beruhigende Kamerafahrt für entspannte Zockerabende.

TL;DNR: Pokémon zur Abwechslung mit dem Objektiv einfangen.