Soul Blade Review
Jede Serie hat ihren Anfang, und das heute so berühmte Soul Calibur hat seinen auf der PS1. Damals unter dem Namen Soul Blade setzte das Spiel durch die Verwendung von Waffen in einem Prügelspiel eine interessante Innovation um.
Titel: Soul Blade
System: PlayStation 1
Genre: Fighting Game
Erscheinungsjahr: 1996
Entwickler: Namco
Durchgespielt in 7 Stunden Spielzeit
Story: 5/10
Soul Blade (aus der Arcade Version auch als Soul Edge bekannt) hat eine für das Genre Fighting Game durchschnittliche Story, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es existiert ein mysteriöses Schwert, das Soul Edge, über das nur sehr wenig bekannt ist. Einer der Charaktere des Spiels (der Geisterpirat Cervantes) besitzt es, alle anderen 14 Kämpfer wollen es haben. Dabei übeschneiden sich die Stories nur geringfügig und bleiben im allgemeinen oberflächlich. Jeder Charakter hat zwar seine Beweggründe, um sich das Schwert zu sichern, aber wirklich überzeugend sind diese meist nicht. Die einen wollen es zerstören um Unheil zu verhindern (die „Guten“ unter den Charakteren), die anderen wollen damit ihre Macht ins Unermessliche steigern (man ahnt es schon: die Schurken). Viel mehr gibt die Story dann auch in den Endfilmen nicht her. Für ein Genre in dem Story meistens eine schwächere Rolle spielt, gibt es aber dennoch die durchschnittlichen fünf Punkte.
Gameplay: 7/10
Das Gameplay brint einige neue Innovationen in das Genre Fighting Game ein, darunter teilweise wirklich interessante Features! Auffälig ist natürlich vor allem, dass die Kampfstile der Charaktere auf verschiedenen Waffen basieren und nicht auf dem sonst typischen klassischen Nahkampfstile. Durch dieses waffenorientierte Gameplay stellte das Spiel damals eine echte Besonderheit im noch jungen 3D-Bereich des Genres dar. Außerdem kann bei Soul Blade ein Duell nicht nur durch K.O. oder Timeout entschieden werden. Die Maps sind begrenzt und wer aus dem Ring geschlagen wird, verliert das Duell mit einem „Ring Out!“. Eine weitere Eigenschaft des Gameplays ist auch die Haltbarkeitsanzeige der Waffen. Wenn zu viele Attacken geblockt werden, zerbricht die Waffe und der Kampf muss unbewaffnet beendet werden, was nicht gerade einfach ist. Damit erzwingt Soul Blade ein sehr offensives Gameplay. Schlagen zwei Waffen dabei im selben Moment aufeinander, verkanten die Waffen und beide Spieler drücken schnellstmöglich eine Taste auf dem Gamepad. Ist dies geschehen entscheidet ein Schere-Stein-Papier-System, wer der stärkere Charakter ist und den Gegner in die Knie zwingt. Natürlich hat jeder Charakter sein eigenes Repertoire an Moves, Combos und Unblockable Moves, ähnlich wie im Namco-Vorreiter Tekken. Leider wurde sich auch bei der Sprunghöhe der Charaktere an Tekken orientiert: Die Kämpfer springen deutlich zu hoch. Die Spielmodi in diesem Prügelspiel umfassen VS, Survival, Time Attack und Team Battle, sowie den storylastigen Edge Master Mode. Hier wird die Geschichte der gewählten Spielfigur durchgespielt. Nach jedem Level gewinnt der Kämpfer eine neue Waffe und nach dem letzten Kampf wird ein interaktiver Endfilm freigeschaltet. Hier muss der Spieler im Film bestimmte Tasten drücken, um ein „optimales“ Ende zu erreichen, andernfalls kann der Endfilm schonmal peinlich für den Charakter ausgehen. Alles in allem bringt Soul Blade also gute neue Ideen, wie interaktive Endfilme und Ringouts mit sich, doch das limitierte Blocken endet schnell in heillosem Knopfgekloppe auf dem PlayStation Controller. So bekommt das Gameplay eine überdurchschnittliche, aber nicht bahnbrechende Bewertung.
Grafik: 7/10
Grafisch erfüllt Soul Blade die Erwartungen von 1996 zu vollster Zufriedenheit. Der Kampf läuft flüssig, die Animationen lassen wenig zu meckern übrig und die Level überzeugen ebenfalls. Die individuellen Endfilme lassen jedoch leider auf Kosten ihrer Interaktivität etwas zu wünschen übrig, ebenso die Darstellung der „verkanteten“ Charaktere, wenn zwei Waffen im exakt selben Moment aufeinandertreffen. Die Charaktermodelle wiederum sehen überzeugend aus und die verschiedenen Waffen sind ebenfalls gut umgesetzt. Soul Blade ist ein für sein Erscheinungsdatum grafisch guter Titel.
Fazit:
Im gleichen Jahr wie Tekken 2 erschien auch Soul Edge / Soul Blade. Das Spiel bietet seiner „Konkurrenz“ gegenüber einen großen Unterschied im Genre Fighting Game und ist auf jeden Fall schon zu seinem Release eine echte Alternative zu klassischen Prügelspielen gewesen. Die Waffenkampfstile bringen ein neues Gameplay mit sich und lassen den Spieler eine ganz andere Art Fighting Game erleben. Soul Blade ist erfrischend neu und bringt eine gute Grafik und eine relativ ordentliche Hintergrundgeschichte mit, die den Rahmen für ein solides Multiplayerspiel und einen interessanten Storymode bilden. Wer in Duellen den Kampf mit Waffen dem Faustkampf vorzieht, für den ist Soul Blade ein hervorragendes Fighting Game, das wirklich frischen Wind ins Genre weht.
TL;DNR: Interessanter Fokus auf Waffen, Ringout-Feature, guter Charakterkader.