South Park Review
Bei Spielen zu bekannten Filmen oder TV-Serien bin ich ja immer etwas kritisch (seit ich The Simpsons Wrestling gespielt habe). Ob sich South Park über die Masse an Rip-Offs erheben kann?
Titel: South Park
System: PlayStation 1
Genre: Egoshooter
Erscheinungsjahr: 1998
Entwickler: Acclaim
Durchgespielt in 3 Stunden Spielzeit
Story: 2/10
Die Story des Spiels ist erschreckend schlecht. Ein Meteorit rast auf South Park zu. Um diesen zu stoppen müssen allerlei aus der ersten Staffel der Serie bekannte Charaktere (so zum Beispiel Aliens, Truthähne und Stan-Klone) mit eigenartigen Waffen bekämpft werden. Mehr bleibt zum Thema Story leider nicht zu sagen. Jedes Level bringt neue Gegner mit sich, die Story an sich entwickelt sich dabei jedoch nicht. Keine Wendungen keine Neuerungen gar nichts. Einzig durch die Gastauftritte der vielen bekannten Figuren kann das Spiel hier noch zwei Punkte bekommen.
Gameplay: 4/10
Das Gameplay ist für einen Playstation Egoshooter von 1998 gerade so akzeptabel. Der Charakter bewegt sich dennoch oft nicht so, wie man es eigentlich plant. Die Waffen mögen vielleicht witzig sein, aber leider auch ebenso schwach. Einzig das Hühnchengewehr und die Kuhraketen peppen das schwache Gameplay auf. Positive Aspekte sind weiter nicht zu finden.
Grafik: 1/10
Die Grafik ist nicht nur in einem überaus hässlichen, verpixelten Stil angelegt, sondern auch unzumutbar, wenn man bedenkt, dass dieses Spiel erst 1998 erschien (im selben Jahr erschien beispielsweise Tekken 3). Die Charactermodels sind schwach und lieblos gestaltet, die Umgebung erinnert kaum an South Park und die Levels an sich sind ein einziger Texturenbrei. Dass hier die alte Turok2-Engine eingesetzt wurde macht die Sache noch trauriger, denn selbst Turok 2 machte grafisch schon auf dem N64 mehr her. In Sachen Grafik gibt es einen kleinen Gnadenpunkt für die Wiedererkennbarkeit der Charaktere. Urteil: Unzumutbar! Da ich Sound in meinem Schema nicht bewerte, er aber bei diesem Spiel so nervtötend ist, dass ich es unmöglich verschweigen kann, möchte ich hier einen kurzen Exkurs ins Thema “Sounds und Audio“ anfügen. Während die South Park Intro Melodie zwar in schlechter Form vorkommt, machen die Soundeffekte hingegen den Spieler regelrecht wahnsinnig. Spätestens wenn die ersten Truthähne mit einer Endlosschleife an monotonem Gegockel auftauchen hilft nur noch die Mute-Taste der Fernbedienung. Der Sound des Spiels grenzt an Körperverletzung!
Fazit:
Von diesem Spiel ist nur abzuraten. Durch den schwachen Storymode muss man sich als Serienfan erschwerlich hindurchquählen. Den Spielspaß, den man bei einer Mischung aus Egoshooter und South Park vermuten mag, sucht man auch im Multiplayer vergebens. Hier kann man zwar einige bekannte Charaktere der Serie als Bonus freischalten, diese sind aber durch verringerte Lebensleisten teilweise unspielbar. Dem Afrikanerkind Starvin Marvin (in der deutschen Version Hungriger Hugo) weniger Lebenskraft zu geben mag ein typisch markaberer Witz der South Park Macher gewesen sein, bringt das Spiel im Multiplayer aber nicht grade nach vorne. Ein weitaus markaberer Witz noch ist es für das Spiel Geld zu verlangen. Wer ein wirklich grottiges Spiel für einen Trash-Abend möchte, dem will ich von South Park nicht abraten. Wer das Spiel wie ich aus Neugier und aus South Park Symphatie gekauft hat ohne es vorher angespielt zu haben, dem richte ich hiermit mein Beileid aus.
TL;DNR: Beim besten Willen kein gutes Spiel. Mehr nervende als gelungene Spielelemente, wenig Humor, viel Ärgernis.