Tekken 2 Review

Die Fortsetzung lässt nicht lange auf sich warten: Tekken 2 bringt alte Bekannte mit neuen Kämpfern in Vollkontakt. Wurden alle Kinderkrankheiten beseitigt?

tekken2front

Titel: Tekken 2
System: PlayStation 1
Genre: Fighting Game
Erscheinungsjahr: 1996
Entwickler: Namco
Durchgespielt in 6 Stunden Spielzeit

Story: 6/10
Die Storyline des ersten Tekken-Teils wurde übernommen und weitergeführt: Zwei Jahre nach dem ersten Tekken-Turnier kehrt der damalige Verlierer Heihachi zurück, um sich seine verlorene Organisation zurückzuholen – und zwar im zweiten Iron Fist Tournament! Was auf den ersten Blick wie eine schwache Fortsetzung á la Jean Claude van Damme aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als regelrechtes Storywunderwerk im Vergleich zu anderen Titeln des Genres. 25 Charaktere, jeder mit eigenen Beweggründen am zweiten Iron Fist Tournament teilzunehmen, sind diesmal mit von der Partie. Das Prinzip der Minifilme am Ende des Arcade-Modes wurde beibehalten und in Tekken 2 können sich diese Filmchen bereits wirklich sehen lassen. Während in Tekken 1 die meisten Charaktere noch recht storylos in eine 08/15 Rolle gedrückt wurden, ist dies bei Tekken 2 eher die Ausnahmen (siehe z.B. Alex den Dinosaurier). Die anfangs schwache Story der meisten alten Charaktere wird im Sequel gut aufgefrischt und mit Hintergrund und einem Ansatz von Tiefe versehen. So werden Beziehungen zwischen einzelnen Kämpfern vertieft, Feindschaften geboren und familiäre Zusammenhänge erklärt. Es bleibt also zu sagen, dass Tekken 2 die doch eher schwache Geschichte seines Vorgängers gut aufnimmt und um Längen verbessert, sodass eine gelungene Ansammlung einzelner charakterorientierter Storylines im Tekken-Turnier 2 zusammenlaufen.

Gameplay: 7/10
Die Tekken-Reihe hat aus ihren Fehlern gelernt und diese in einem gameplaystarken zweiten Teil ausgemerzt. Die Sprungkraft der Charaktere wurde ein wenig heruntergesetzt, während die intuitive Steuerung beibehalten wurde. Neben einigen neuen Charakteren (z.B. Jun Kazama, Lei Wulong, Roger das Känguruh) erweitert eine Vielzahl neuer Specialmoves, Kombos und Würfe die ohnehin schon große Auswahl an möglichen Attacken und Aktionen der alten Charaktere. Das Kampfschema Angriff – Block – Gegenangriff bleibt erhalten und wird um einige Reversals (direkte Konter durch abfangen und umleiten gegnerischer Attacken) erweitert, sodass ein neuer Aspekt in das Tekken-Gameplay aufgenommen wird. Der neue Teambattle Mode ermöglicht es zwei Spielern, sich Teams aus bis zu 8 Kämpfern zusammenzustellen, die jeweils nach einem K.O. eingewechselt werden. Im ebenfalls neuen Survival Mode kann der Spieler erstmals herausfinden, wie viele Gegner er mit seinem Charakter besiegen kann, ohne (wie im Arcade Mode) nach jedem Kampf seine volle Gesundheit zu regenerieren. Durch das ohnehin flüssige Gameplay, die neuen Attacken, das Reversal-System und die neuen Modi bringt Tekken 2 den Spielspaß des Vorgängers auf ein neues Level.

Grafik: 6/10
In Puncto Grafik steht Tekken 2 in keinem Vergleich mehr zum Vorgänger. Die Charactermodels sind deutlich intensiver bearbeitet worden, der Hintergrund der Kampfschauplätze ist weniger verpixelt und die kurzen Filme am Ende des Arcade Modes können sich dieses mal wirklich sehen lassen. Tekken 2 ist ein aus grafischer sicht schon wirklich gelungener Titel für die PlayStation 1.

Fazit:
Die Fortsetzung des beliebten Fighting Game Klassikers Tekken ist ein flüssig spielbarer, gut durchdachter Prügelspaß, der sich mit dem neuen Team Battle Mode auch Neuerungen für Multiplayersessions einfallen ließ. Die Story der Charaktere ist weniger flach als im Vorgänger und für das Genre Fighting Game schon im oberen Drittel anzusiedeln. Die kurzen Filme am Ende des Storymodes sind gut gemacht und regen den Spieler an, den Arcade Mode mit allen Charakteren zu meistern, auch wenn bereits alle Bonuscharaktere freigespielt wurden.

TL;DNR: Verbesserungen zum Vorgänger klar erkennbar, ausgereifter, mehr Charaktere.