Tekken 6 Review
Und ab auf die PS3 mit der Tekken-Bande! Im Gegensatz zum Sprung auf die zweite PlayStation verläuft das dieses mal ohne Probleme: Tekken 6 kann wieder überzeugen.
Titel: Tekken 6
System: PlayStation 3
Genre: Fighting Game
Erscheinungsjahr: 2009
Entwickler: Namco
Durchgespielt in 14 Stunden Spielzeit
Story: 6/10
Leider scheint sich die Tekken Reihe fast nur noch an den Hauptcharakteren zu orientieren. Kaum ein Nebencharakter hat noch in irgend einer Weise einen interessanten Endfilm, den man freischalten kann. Stattdessen gibt es nun einen Tekken Force Mode ähnlichen Storymode, in dem man die Geschichte der neuen Charaktere Alisa und Lars kennen lernen kann. Der Modus ist spielerisch durchaus interessant, bringt aber auch nicht so wirklich die verlorene Story zurück. Das Intro verspricht in diesem Punkt eindeutig zu viel. Auch der neue Endboss, ein altägyptisches Monsterwesen, wirkt ein wenig wie ein Abklatsch des True Ogre aus Tekken 3 und auch die neuen Charaktere Bob (dick aber schnell), Zafina (Tempelwache), Leo (Transe) und Miguel (der wütende Rache-Matador) haben kaum einen Hintergrund einverleibt bekommen. Viel mehr als durchschnittlich ist die Story dieses Tekken Ablegers leider wirklich nicht mehr. Schade.
Gameplay: 10/10
Das in Tekken 5 bereits schon extrem geniale Gameplay wurde im Tekken-Debut für die Sony Playstation 3 erneut verbessert. Nicht nur die Kampfmechanik wurde noch einmal verfeinert, es wurden auch wie üblich neue Kämpfer und Attacken hinzugefügt, sodass Tekken nun bei weitem die größte Auswahl an spielbaren Charakteren bietet und mit dem größten Repertoire an Moves auftrumpft. Wie oben bereits beschrieben wurde der Tekken Force Mode ein wenig abgeändert, bleibt im Prinzip aber ein Tekken-orientiertes Beat ‚em Up. In diesem Modus gewinnt man nun ab und an die bereits aus dem fünften Teil bekannten Charakteranpassungen, die dem Spieler auch in Tekken 6 wieder erlauben die Charaktere ganz nach persönlichem Geschmack umzugestalten. Die alten Modi (Team Battle, Vs, Survival etc) sind natürlich wie immer auch mit von der Partie. Der Arcade Mode wurde, anders als noch im Vorgänger, wieder auf eine bestimmte Anzahl an Levels reduziert, bietet aber weiterhin die Möglichkeit, sich einen gewissen „Rang“ mit seinem Lieblingskämpfer zu verdienen und auch das Ingame-Geld wird weiterhin in diesem Modus verdient. Ganz neu sind die für die Next-Gen-Konsolen typischen Achievements, die es teilweise wirklich in sich haben. Wer hier 100% erreichen möchte muss unter anderem etliche male den neuen Storymode spielen und einige Geheimlevel entdecken, sowie in allen alten Modi gut zurechtkommen, um die jeweiligen Vorgaben zu erreichen. Ebenfalls neu ist die lang erwartete Möglichkeit, online gegen Mitspieler anzutreten. Auch wenn das Ganze oft mit der Geschwindigkeit der Internetconnection steht und fällt macht das Onlinespielen gegen unzählige Kontrahenten riesigen Spaß. Im Bereich Gameplay hält sich Tekken also an sein eigenes Erfolgsrezept und legt wie gewohnt noch eine Schüppe oben drauf.
Grafik: 7/10
Die grafische Leistung des PS3-Erstlings aus der Tekken Serie stellt zwar die großen Genrekontrahenten Street Fighter, Soul Calibour und BlazBlue in den Schatten, kitzelt aber noch lange nicht alles aus der Konsole heraus. Man hat durchaus teilweise das Gefühl, eine sauberere Version des Vorgängers zu spielen. Die Auflösung ist höher, die Umgebung eindrucksvoller, die Charaktere noch detaillierter, die Physik exakter, und doch bleibt der Eindruck eines aufgerüsteten Tekken 5 bestehen. Im Prinzip ist bei diesem Spiel also alles, was beim Vorgänger schon super war, noch einmal für die neue Konsolengeneration aufgemöbelt worden, im Vergleich zu anderen Spielen auf der PS3 bleibt einem aber bei Tekken 6 einfach nicht der Mund offen stehen. Die Introvideos und Siegesfilme sind wie gewohnt gut gemacht (wenn auch zum Teil etwas langweilig) und auch das Drumherum sieht nicht übel aus, überzeugt aber noch nicht so wirklich von komplett ausgereizter Hardware. Dennoch sieht das King of Iron Fist Tournament auf Sonys Playstation 3 sehr gut aus, aber ich denke, dass uns im nächsten Teil noch einiges mehr erwartet.
Fazit:
Der King des Fighting Game Genres hat es auf die nächste Konsolengeneration geschafft und hat sich dabei wieder einmal einer Veränderung unterzogen. In Sachen Gameplay ist das Spiel einfach hervorragend und sorgt auch beim tausendsten spielen noch für irrsinnig viel Spaß und Nervenkitzel. Gerade der Online Mode steigert den Langzeitspielspaß immens. Schade hingegen ist die Entwicklung der Story. Während in älteren Titeln noch jeder Charakter irgendwo seinen Hintergrund hatte und seine eigenen Beziehungen zu anderen Charakteren vertiefte, bleibt dies in Tekken 6 fast aus. Der neue Story Mode im Tekken Force Style kümmert sich fast nur noch um zwei der zahlreichen neuen Charaktere und auch sonst bietet die Story wieder nur einen neuen Mishima-Konflikt als Ausgangspunkt. Grafisch ist das ganze wunderbar umgesetzt, wenn auch nicht überwältigend. Tekken 6 eignet sich also hervorragend, um im Einzelspielermodus die Kampagne zu durchlaufen oder im Internet auf neue Gegner zu stoßen, als auch wie gewohnt als Multiplayer Highlight der Sony Konsole. Für den nächsten Titel bleibt nur zu hoffen, dass wieder mehr Augenmerk auf die Story gelegt wird, denn gameplaytechnisch kann ich mir kaum noch Verbesserungen vorstellen.
TL;DNR: Story flach, Gameplay fabelhaft, optischer Genuss.