Tekken Advance Review

Tekken mit zwei Knöpfen? Auf einem Nintendo Handheld!? Hm, spielt sich ja gar nicht mal so gut…

Titel: Tekken Advance
System: Game Boy Advance
Genre: Fighting Game
Erscheinungsjahr: 2002
Entwickler: Namco
Durchgespielt in 2 Stunden Spielzeit

Story: 2/10
Der Tekken-Einstieg in die nächste Konsolengeneration steht bevor, doch zuvor bekommt der Fan die erste Handheld Version der Serie in Form eines Tekken 3 Spinoffs für den Game Boy Advance. Die Story befasst sich mit 10 der bekannten Charaktere, die einfach nur am Turnier teilnehmen. Sicherlich ist der GBA zu mehr in der Lage (ich sage nur eingespielte Videos wie z.B. in Kingdom Hearts) als einfach nur ein paar Charaktere aufeinanderzuknallen. Eine derbe Enttäuschung für all jene, die eine Fortsetzung der Storyline erwarteten.

Gameplay: 3/10
Wer hier Tekken erwartet, wird stark enttäuscht sein. Andererseits kann man sich bei Begutachtung des GBA natürlich auch an zwei Fingern abzählen, dass hier kein „echtes Tekken“ möglich ist, denn der Sherlock hat schnell erkannt: Der GBA hat ja nur 2 Aktionsknöpfe! Die Rückentasten sind für Würfe reserviert, die Menubuttons Start und Select sind wie gewohnt nicht in das Spielgeschehen einbezogen. Für die gegebenen Mittel macht Tekken Advance also einen gelungenen Eindruck sollte man meinen. Währen da nicht die Kombos, auf denen die Serie ja eigentlich basiert. Die Kampfstile des ohnehin winzigen Charakterkaders (10 spielbare Charaktere plus ein Bonuscharakter) sind extrem beschnitten worden, sodass man sich kaum mehr mit seinem Lieblingscharakter, geschweigedenn mit einem der anderen Chars anfreunden kann. Ich gehe hier natürlich ein Wenig voreingenommen an die Geschichte heran – vielleicht macht das Spiel für den Tekken-Neuling auch als Zwei-Tasten-Masher Spaß, mir jedenfalls hat es nicht gefallen und ich kann mir nicht vorstellen, dass andere Tekken-Vetaranen da anders denken.

Grafik: 7/10
Namco zeigt einmal mehr, was man aus einer Konsole alles so herauskitzeln kann. Die Kämpfe laufen sauber, flüssig und relativ ruckelfrei ab und auch die Hit Detection macht einen guten Job, sodass Tekken auf dem Game Boy Advance einen flüssigen, guten Eindruck macht. Wie bereits zuvor erwähnt vermisst der Kenner die Story, die üblicherweise durch Videos nach gewonnenem Turnier dargestellt wird, die Kämpfe selbst können sich aber durchaus sehen lassen – und darauf kommt es bei dieser Handheld Tekken Variante ja nun einmal am meisten an.

Fazit:
Der King of Iron Fist zum mitnehmen hört sich doch rein prinzipiell erstmal gut an. Grafisch überzeugt Tekken Advance auch durchaus mit flüssigem, optisch hübschen Geprügel auf der kleinen Handheld Konsole, doch nicht überall wo Tekken draufsteht, ist auch Tekken drin. Schnell wird klar, dass dem auf’s PS2 Debüt wartenden Publikum hier ein charakter- und storyarmes Spiel für unterwegs geliefert wurde, um einerseits den Fans die Wartezeit zu verkürzen (was deutlich in die Hose gegangen ist) und andererseits dem angeheizten Fankreis das Geld aus der Tasche zu leiern. Wie bereits gesagt ist Tekken Advance vielleicht ein gutes Prügelspiel für Game Boy Zocker, die noch keine Tekken Erfahrung haben, für eingespielte Fans hingegen ist das Gameplay aber einfach zu sehr kastriert worden. Da sollte der Tekken-Fan doch eher „fremdgehen“ und sich den Street Fighter Game Boy Port zulegen. Der hat nämlich noch sein serientypisches Gameplay behalten.

TL;DNR: Keine gute Idee.